Rezension

Emotional und authentisch

Don't kiss Tommy. Eine Liebe in der Stunde Null -

Don't kiss Tommy. Eine Liebe in der Stunde Null
von Theresia Graw

Bewertet mit 5 Sternen

          Die Autorin schätze ich sehr und der Titel machte mich direkt neugierig. "Don't kiss Tommy" hat mich von Anfang an gefesselt. Der Roman ist nicht nur spannend und kurzweilig, sondern auch tiefgründig und bewegend. Die Autorin schafft es sehr eindrücklich, die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg darzustellen.
Nach dem Krieg wird Bad Oeynhausen zum Hauptquartier der britischen Rheinarmee, was viele Einwohner, darunter auch Anne und ihre Familie, dazu zwingt, ihre Häuser zu verlassen. Sie müssen ihr Kurhotel gegen eine Baracke außerhalb der Sperrzone eintauschen. Während Anne kritisch gegenüber den Besatzern eingestellt ist, versucht ihre Freundin Rosalie, das Beste aus der Situation zu machen.
Die Autorin beweist einmal mehr, wie gefühlvoll, einfühlsam und bildhaft sie schreiben kann. Ihr Schreibstil ist angenehm und leicht zu lesen, und die detailliert beschriebenen Charaktere, insbesondere Anne und Rosalie, ermöglichten es mir, sich in ihre Lage zu versetzen und mit ihnen zu fühlen. Die Umstände der Nachkriegszeit wirken sehr authentisch und sind offensichtlich gut recherchiert. Viele Passagen des Buches haben mich zum Nachdenken angeregt und die Liebesgeschichte war besonders berührend.
Insgesamt hat mich das Buch tief bewegt und ich konnte es kaum aus der Hand legen. Es ist ein Werk, das lange nachklingt und das ich nur wärmstens empfehlen kann.