Rezension

Emotional und berührend, wenn auch mit ein paar kleinen Schwächen

Schneeflockenherzen - Elaine Winter

Schneeflockenherzen
von Elaine Winter

Bewertet mit 4 Sternen

Für Nina beginnt jetzt die schönste Zeit des Jahres. Sie liebt Weihnachten, sie liebt alles, was man mit Weihnachten verbinden kann.
Deswegen soll dieses Weihnachten auch einfach perfekt sein. Zum ersten Mal wird ihr Freund Marco auf ihre Familie treffen und das auch noch im gemeinsamen Winterurlaub.
In einem kleinen verschneiten Bergdörfchen möchte Nina alle ihre Lieben versammeln und das schönste Weihnachtsfest ihres Lebens geniessen.
Schon seit Tagen kann sie es kaum erwarten und trifft eine Vorbereitung nach der anderen. Es soll einfach perfekt werden.
Doch dann verknackst sich Nina ausgerechnet beim Aufeinandertreffen mit dem Nachbarn den Arm und das Chaos nimmt seinen Lauf. 
Ihre Oma sorgt für eine echte Überraschung und bei ihrer Schwester hängt der Haussegen so sehr schief, dass sie Nina nicht mal bei den Vorbereitungen helfen kann.
Und ihr Freund, der meldet sich auch nur dann, wenn er gerade Lust hat. Wird der Winterurlaub zur Vollkatastrophe oder kann ihr ausgerechnet ihr nerviger Nachbar Abhilfe schaffen?

Der Schreibstil der Autorin hat mir gefallen. Ich habe mich direkt in der Geschichte wiedergefunden, auch wenn ich vermutlich das komplette Gegenteil von Nina bin.
Sie war mir als Charakter wohlgesonnen, auch wenn sie mir manchmal etwas zu aufgedreht oder zu naiv rüber kam.
Gerade, wenn es um Marco ging. Er ist perfekt, er ist toll und das kann sie gar nicht oft gengu erwähnen.
Dass das manchmal nicht nur Paul auf die Nerven geht, war für mich absolut nachvollziehbar. Ich habe an manchen Stellen auch eher reflexartig die Augen verdreht, wenn sie ihn mal wieder als zu toll dargestellt hat.
Gerade in Gegenwart von ihrem Nachbarn Paul, der ihr ja eigentlich nur helfen wollte.
Die beiden waren anfangs wie Hund und Katz und Nina fasst nur schwer Vertrauen zu ihm. Erst recht, da er dafür verantwortlich ist, dass sie ihren Arm nicht benutzen kann und die Weihnachtsvorbereitungen auf der Strecke bleiben.
Paul selbst fand ich toll. Er war mir direkt sympatisch und ich konnte mich gut in ihn hineinversetzen.
Bei ihm hatte es manchmal den Anschein von harter Schale, aber unglaublich weicher Kern. Als Leser habe ich direkt gemerkt, dass ihm eigentlich viel mehr an Weihnachten liegt, als es anfangs den Anschein hat.

Die Geschichte ihrer Familie hat in die Storyline gepasst, auch wenn ich den Grund für den Streit ihrer Schwester und deren Mann nicht richtig nachvollziehen konnte.
Die Oma Ninas hingegen hat mich direkt an meine eigene erinnert, an früher.
Sie hatte immer einen Rat oder einen lockeren Spruch auf den Lippen und versucht ihre eigene Situation so gut es geht zu meistern.

Alles in allem habe ich einen Roman gelesen, der zwar - zumindest meines Empfindens nach - kleinere Schwächen aufweist, mich aber auch unterhalten konnte.
Amüsant, liebevoll ausgearbeitete Charaktere und dazu die gehörigen Portion Drama.
Perfekt für kalte Wintertage, bei denen man sich vor den Kamin oder auf das Sofa kuscheln kann.