Rezension

Enttäuschend

Jingle Bells Kiss -

Jingle Bells Kiss
von Lilac Mills

Bewertet mit 2 Sternen

Vorab der Hinweis, dass ich das Buch als Hörbuch gehört habe. Die Sprecherin war abgesehen von 1-2 Versprechern/Vernuschlern sehr angenehm und ich konnte wunderbar in die Geschichte eintauchen.

Der Titel erscheint mir ein bisschen unglücklich übersetzt, da das Lied, welches in dem Buch eine Rolle spielt, gar nicht Jingle Bells ist. Diese Idee finde ich sogar süß und der Gesang kam im Hörbuch echt toll rüber.

Die Idee der Geschichte selbst ist eigentlich über weite Teile recht unterhaltsam, wenn auch. Leider ist die Protagonistin Daisy für mich eine totale Katastrophe gewesen. Was vermutlich eine liebenswürdige Schrulligkeit sein sollte, war für mich ein naives, vorverurteilendes, oberflächliches und über weite Teile einfach fieses Dummchen. Ihr Zusammentreffen mit Noah ist gespickt voller völlig absurder Missverständnisse. Das war für mich leider total übers Ziel hinaus und wirklich gar nicht mehr nachvollziehbar. Auch Daisys Mutter, Großmutter und Urgroßmutter waren für mich in weiten teilen wirklich die Hexen aus Macbeth und zwar nicht auf die komisch lustige Art, sondern auf die fiese männerhassende Art. Wirklich sympathisch und authentisch waren für mich am Ende lediglich Zoey und David, die wirklich herzensgute Menschen sind, trotz aller Schicksalsschläge. Dass ausgerechnet die selbst ständig auf dem Schlauch stehende und oberflächliche Daisy dann auch Zoey am Anfang immer wieder als Dummchen wahrgenommen hat, setzt dem ganzen eine sehr zynische Krone auf.

Der Geschichte fehlt auch ansonsten irgendwie der Tiefgang und Authenzität. Auch waren für mich viele Erzählstränge nicht weit genug ausgearbeitet. So wie mit dem Sohn der plötzlich aus dem Hut gezaubert wird, kurzes Drama entfacht und sich dann plötzlich in glückliches Wohlgefallen auflöst.

Schade, aber leider nicht so ganz mein Fall.