Rezension

Ermittlungen im Rockermilieu

Remsmord - Tanja Roth

Remsmord
von Tanja Roth

Bewertet mit 4 Sternen

Die Kommissare Eva Brenner und Gerhard Vollrath müssen sich mit dem Tod eines jungen Mannes befassen, der in einem historischen Fluchtgang in Schwäbisch Gmünd aufgefunden wurde. Brutaler Mord oder unglückliches Ende einer Mutprobe ? Die Nachforschungen ergeben, dass der Tote mit Rauschgift zu tun hatte  und Kontakt zu einer örtlichen Rockergruppe hatte. Eva und ihr Kollege stoßen auf eine Mauer des Schweigens.

Der Autorin ist ein spannender und unterhaltsamer Krimi gelungen. Geschickt legt sie falsche Spuren, so dass ich lange keine Ahnung hatte , wer der Täter sein könnte. Besonders interessant fand ich die Ausführungen zu den Rockerbanden, ihre Rolle in der organisierten Kriminalität und die bundesweiten Verbindungen. Ein schönes und humorvolles Gegengewicht bildet dazu, die Schilderung zweier Elternversammlungen an einem Gymnasium, bei denen Eltern sich besorgt über einen möglichen Drogendealer äußern, der ihren unschuldigen Kindern Drogen verkauft. Das war so lebensgetreu und anschaulich geschildert, dass ich sofort meine eigenen schulischen Erfahrungen im Kopf hatte. Die ermittelnden Beamten waren mir nicht rundum sympathisch. Vollrath hat sich in meinen Augen weder besonders professionell noch kollegial verhalten. Brenner war sehr eigensinnig und hat durch ihre Alleingänge sich und andere in Gefahr gebracht. Bei der Auflösung des Falles gab es einige lose Enden, was ich normalerweise nicht so mag. Hier habe ich es als positiv empfunden, da der Krimi dadurch  noch realistischer und glaubwürdiger wurde. Ich hatte dadurch den Eindruck, dass die Autorin eingehende Recherchen zur Thematik durchgeführt hat.

Insgesamt hat mir der Krimi gut gefallen. Besonders die Thematik Rockermilieu fand ich sehr überzeugend dargestellt.