Rezension

Eure Ladyschaft kämpft für Gerechtigkeit

Der Faden der Vergangenheit
von Felicity Whitmore

Meine Meinung
Prolog 1. Satz: Dan trat in das Büro der neuen Oberstaatsanwältin und hielt einen Augenblick lang überrascht die Luft an.
»Es gibt Bücher, in denen verliert man sich. Raum und Zeit spielen keine Rolle mehr. *Der Faden der Vergangenheit* ist so ein Buch. Melody Stewart ist eine sehr erfolgreiche Oberstaatsanwältin. Ihr Beruf führt sie von London nach Stockmill. Melody muss sich um ihr Erbe kümmern. Eine längst verlassene alte Villa, die einst als Bürogebäude erstellt wurde, ist erst mal ihre Bleibe, die sie später verkaufen möchte. Das Gebäude steht auf dem Gelände der Baumwollfabrik der Hamptons. Sie entdeckt Tagebücher ihrer Vorfahrin Lady Abigall Hampton. Melody ist gefesselt von der Geschichte dieser tapferen Frau. Abigall konnte sich, dank ihrer Heirat, jeden Luxus leisten. Dennoch lag ihr das Wohl der Arbeiter in der Fabrik sehr am Herzen. Nachdem ihr Mann unpässlich wurde, kümmerte sie sich um die Missstände, denen die Arbeiter in der Wollfabrik ausgesetzt waren. Verbesserungen, die sie zum Wohl der Arbeiter durchführte, fanden nicht bei jedem Anklang. Sie lernte den Angestellten Oliver Rashleigh kennen und lieben. Mit ihm kämpfte sie um die Gleichberechtigung aller Menschen. Doch, was ist vor über 180 Jahren passiert? Laut Tagebücher wurde Oliver Rashleigh wegen Mordes angeklagt und erhängt. Abigall ist daraufhin in den Tod gesprungen.
Wie ich solche Familiengeheimnisse liebe. Kann mir bitte mal jemand sagen, warum ich keine Villa mit geheimen Tagebüchern erbe? (Neidmodus gerade wieder ausgeschaltet!) Fellicity Whitemore erzählt in Rückblenden in der Sprache, die 1841 üblich war. Die Passagen in der Gegenwart sind mindestens genauso spannend. Ich konnte mir alles bildlich vorstellen. Habe mit Abigall und Melody mitgefiebert. Melody erkennt immer mehr Ähnlichkeiten zu der Frau, die vor vielen Jahren das gemacht hat, wofür heute die Gewerkschaften kämpfen. Ich habe es genossen, mit Melody die Geheimnisse der Villa zu lüften. Konnte die Spinnweben und den Staub sehen und riechen, der sich in der alten Villa breitgemacht hat. Ich könnte so viel mehr erzählen. Macht es Euch an Eurem Lieblingsplatz gemütlich. Dazu eine schöne Tasse Tee. Klingel und Handy ausschalten und nach Stockmill reisen. Ich verspreche Euch, ihr werdet einen wundervollen Tag haben.
Fazit:
Der Auftakt zu dieser Trilogie konnte mich überzeugen. Zwei wunderbare Frauen zeigen uns, was wirklich wichtig ist im Leben. Zwei Frauen, die mit ähnlichen Problemen zu kämpfen hatten. Das Setting spiegelt die Atmosphäre der alten Villa wider. Die Sprache reflektiert die Zeit um 1841. Zeigt die Missstände auf, denen Arbeiter zu der damaligen Zeit ausgesetzt waren. Die wahre Liebe kommt bei beiden Frauen zu einem Zeitpunkt daher, wie er romantischer nicht sein könnte.
Von mir eine absolute Empfehlung. Danke Felicity Whitemore. Ich habe jedes einzelne Wort genossen.«