Rezension

Expedition ins ewige Eis...

Terror - Dan Simmons

Terror
von Dan Simmons

Bewertet mit 5 Sternen

England im Jahr 1845: Unter dem Kommando von Sir John Franklin brechen die modernsten Schiffe ihrer Zeit – die „Terror“ und die „Erebus“ – auf, um die legendäre Nord-West-Passage zu finden: den Weg durch das ewige Eis der Arktis in den Pazifik. 130 Männer nehmen an der Expedition teil. Keiner von ihnen wird je zurückkehren. Dies ist ihre Geschichte.

Mir ist dieses Buch in die Hände gefallen, nachdem ich diverse Reportagen und die gleichnamige Serie gesehen hatte.
Die Geschichte und die mysteriösen und tragischen Hintergründe der Expedition haben mich sofort fasziniert.

Der Autor hat, dank der fantastischen Verknüpfung von Fakten und fiktiven Ereignissen, eine spannende und eingängige Handlung erschaffen, die wegen des tollen Erzählstils schnell zu lesen ist und mich bereits ab der ersten Seite gefangen hat.

Als wichtigstes Stilmittel hat der Autor die Form seiner Kapitel gewählt. Jedes einzelne ist als Logbucheintrag verfasst, sodass man ganz ins Leben auf den beiden Schiffen eintauchen kann. Zudem beginnen die Kapitel immer mit dem genauen Standort der Expedition, mit Längen- und Breitengraden sowie der Uhrzeit. So kann der Leser der „Terror“ und der „Erebus“ genau folgen und den Weg der unglückseligen Mission nachvollziehen. Dies unterstreicht den realistischen Touch der Handlung.
Zu diesem Zweck hat Simmons die Kapitel auch aus unterschiedlichen Perspektiven geschrieben, beispielsweise aus der Sicht eines Schiffarztes und aus Sicht der beiden Kapitäne der Schiffe.
Der Erzählstil hat die damalige Sprache und viele nautische Begriffe aufgeriffen, was dem Roman einen weiteren Pluspunkt einbringt.

All das führt, gemeinsam mit den wahren und nur wenig durch Horrorelemente verfälschten Tatsachen dazu, dass man vollständig in die Handlung eintauchen kann und das Gefühl hat, die Kälte des Nordpolarmeers würde in der eigenen Nase knistern…

Ich möchte dem Buch daher fünf von fünf Sternen geben.
„Terror“ ist eine spannende Handlung, deren wahre Hintergründe kaum durch die ausgedachten Passagen überlagert werden. Die Verknüpfung von vielen Fakten, die bisher aus den von damals erhaltenen Dokumenten und diversen Forschungen rekonstruiert werden konnten, und den mystischen, aber durchaus passenden Passagen, ist wunderbar gelungen.

Von mir gibt es daher auch eine Leseempfehlung.
Auch das Hörbüch, gelesen von Detlef Bierstedt, kann ich wärmstens empfehlen.
Wer sich für die Serie zu diesem Buch interessiert, so kann ich sie auch guten Gewissens anpreisen. Sie ist dem Roman sehr nahe und spiegelt die Handlung teilweise sogar Wort für Wort wider.