Rezension

Familie in Krisenzeiten

Der Stich der Biene -

Der Stich der Biene
von Paul Murray

Bewertet mit 5 Sternen

Alles dreht sich um die Familie Barnes die, ihr vermutet es bereits, in Irland lebt. Zu ihr zählen der Vater Dickie, seine Frau und Mutter Imelda, die fast volljährige Cass und ihr Bruder PJ, der zwölf Jahre alt ist. Der Familie geht es grundsätzlich recht gut. Sie leben in einem Haus und der gut florierende Autohandel des Vaters ernährt die vierköpfige Familie ausgezeichnet. Doch dann kommt die Wirtschaftskrise und die hat schnell, nicht nur das ganze Land im Griff, sondern wirkt sich auch auf das Leben der Familie Barnes ungut aus.

An diesem Punkt begleiten wir die Kleinfamilie. Wir sind dabei wenn die Zahlen des Autogeschäftes immer weiter in den Keller gehen, der Familie das Geld knapp wird, sich Vater und Mutter deshalb immer mehr streiten, Cass das örtliche Städtchen sowie ihre ganze Umgebung zu spießig werden und sich PJ einfach nur wünscht, dass alles wieder so wird wie früher, denn da war sein Vater nämlich immer gut gelaunt. Paul Murray skizziert jede Figur für sich, sehr genau. Ihr Erleben, ihre Befindlichkeit und den Kontext in dem sie sich bewegt werden charakteristisch sowie glaubhaft dargestellt. Jede/r in der Familie geht auf ihre/ seine eigene Art und Weise mit der existentiellen Krise um. Nicht zu Letzt wegen seiner bisherigen Erfahrungen und Erlebnisse. Ja, auch Eltern haben eine Vergangenheit. Durch die charakteristischen Eigenheiten der handelnden Person, wird man sie mal mehr oder mal weniger sympathisch finden. Eines bleibt aber immer am Ende immer gleich. Man muss sie einfach ins Herz schließen. Neben dem Ernst der Lage sowohl in privater als auch in wirtschaftlicher Hinsicht, vergisst der Autor jedoch nicht, sein Publikum zwischendurch zum Lachen oder zumindest zum Schmunzeln zu bringen. Sei es durch die Eigenheiten seiner Protagonisten (Imelda redet ohne Punkt und Komma) oder auf Grund der Situationskomik. Obwohl so viele komplexe Themen im Roman behandelt werden, wirkt die Geschichte zu keiner Zeit überladen. Für Paul Murray ist es ein leichtes auf amüsantes Art und Weise Sachverhalte bzw. Situationen auf den Punkt zu beschreiben.

Fazit:

Ein gelungenes Meisterwerk.