Rezension

Fanatische Londoner Nachbarschaft

Ich will dir nah sein -

Ich will dir nah sein
von Sarah Nisi

Bewertet mit 3 Sternen

Erin braucht unbedingt eine neue Wohnung in London. Sie ist Tänzerin und ihre Karriere beginnt einen großen Satz nach vorne zu machen, als sie für die Hauptrolle in einer modernen Inszenierung nominiert wird. Lange Anfahrszeiten kann sie sich daher nicht leisen. Nur zu perfekt, dass gerade eine bezahlbare Wohnung in einem Wohnkomplex frei wird. 

Ihr neuer Nachbar Lester Sharp arbeitet in einem Fundbüro und hat einen Hang zur Kategorisierung von Ereignissen und Gegenständen. Gut, dass im Londoner Nahverkehr vieles verloren geht, das dich seine Hände heimlich aus den Registern verwinden kann.

Als Lester Erin das erste mal auf dem Gang sieht entwickelt er eine fanatische Besessenheit von ihr. Alles an ihr erinnert ihn an Shannon. Eine Frau, die er vor 17 Jahren starb. 

Lester fängt an Erin durch die dünnen Wände auszuspionieren, ihren Tagesablauf aufzuzeichnen und mittels verloren geglaubten Zweitschlüssel ihre Wohnung zu durchforsten. 

Rückblicke in die Zeit mir Shannon verraten, dass Lester mehr und mehr in alte Muster zurück fällt. 

Ich fand „Ich will dir nah sein“ nicht schlecht, aber auch nicht so gut, um nächtelang wach noch „nur noch ein Kapitel“ zu lesen. 

Alles in allem fand ich die Geschichte an sich, gut und detailliert geschrieben. Sie kommt ohne Attentate und blutrünstige Attacken aus. Unterschwellig ist aber immer diese leise Stimme im Hinterkopf die sagt „unangenehm,! Zieh doch bitte einfach aus dieser Wohnung aus!!“ 

Das Ende des 336 Seiten Thrillers hat mich dann wiederum richtig eingenommen. Damit habe ich absolut nicht gerechnet!