Rezension

Mir fehlte es an Spannung

Ich will dir nah sein -

Ich will dir nah sein
von Sarah Nisi

Bewertet mit 3.5 Sternen

Ich war gespannt auf das Buch, da mich der Klappentext sehr angesprochen hat und auch das Cover finde ich sehr schön und passend zu einem Psychothriller.
Die Geschichte erleben wir aus drei Perspektiven und Rückblenden aus Lesters Vergangenheit.
Da ist Lester Sharp. Er arbeitet in einem Fundbüro des Londoner Nahverkehrs. Er katalogisiert die gefundenen Gegenstände. Er ist ein Einzelgänger und hat Probleme soziale Kontakte einzugehen. Dafür ist er ein sehr guter Beobachter und besonders seine neue Nachbarin Erin zieht seine volle Aufmerksamkeit auf sich. Er ist fasziniert von der jungen Frau.
Erin ist professionelle Tänzerin und ist glücklich, dass sie eine bezahlbare Wohnung in London gefunden hat.
Nur das andauernde merkwürdige Gefühl, dass sie oft beschleicht wenn sie in die Wohnung kommt, lässt sich nicht erklären.
Rhys hat Erin die Wohnung vermietet und stößt auf Ungereimtheiten was das Mietshaus und die Mieterinnen, die dort vorher wohnten betrifft.

Der Schreibstil hat mir wirklich sehr gut gefallen und ich war sehr schnell in der Geschichte drin. Die Kapitel haben eine angenehme länge und so kommt man sehr flott durch die Geschichte.
Lesters Perspektive und seine Gedankengänge waren gut beschrieben und ich habe mich wirklich vor ihm gegruselt. Er ist ein sehr unangenehmer und ekliger Typ, das mir kalte Schauer über den Rücken liefen. Das ist der Autorin gut gelungen. Jedoch fehlte es mir eindeutig an Spannungsmomenten und mehr Psychospielchen, die eigentlich ein Psychothriller ausmachen. Ich hatte nur ein unangenehmes Gefühl bei Lesters Stalkingaktionen, aber Angst hatte ich keine. Ich hätte auch gerne noch mehr über Lesters Vergangenheit erfahren, um besser zu verstehen, warum er so ist wie er ist. Erins Handlungen konnte ich manchmal nicht wirklich nachvollziehen und ich wunderte mich über ihr Verhalten. Was aber dann letztendlich doch Sinn ergab, auch wenn mir das nicht wirklich gefallen hat. Trotzdem hat der Roman eine Sogwirkung und ich wollte unbedingt wissen wie es ausgeht.
Das Ende hat mich persönlich nicht wirklich geschockt und überzeugt, es war mir zu konstruiert um glaubhaft zu sein.
Fazit
Die Geschichte war nicht so spannend, wie ich es von einem Psychothriller erwartet hatte. Er sorgte mehr für unangenehme Gefühle aufgrund des Stalkings. Dennoch hat mich der Roman (Psychothriller finde ich nicht ganz passend) gut unterhalten. Ich vergebe 3,5 Sterne.