Rezension

Fand ich eher lang und weilig

Singe, fliege, Vöglein, stirb - Janet Clark

Singe, fliege, Vöglein, stirb
von Janet Clark

Bewertet mit 3 Sternen

Da mich die Autorin mit ihren vorherigen Jugendthrillern "Schweig still, süßer Mund" und "Sei lieb und büße" wirklich packen konnte, war ich sehr neugierig auf ihr neustes Werk. Leider konnte mich "Singe, fliege, Vöglein stirb" nicht wirklich begeistern, denn die Story war mir ehrlich gesagt zu plump und die Protagonisten zu blass. Ich fand alles zu vorhersehbar und vermisste den Thrill der vorherigen Thriller, die ich in den vorherigen Bücher, die auch optisch wirklich großartig zusammen passen, so sehr genossen habe. Jugendthriller ganz nach meinem Geschmack. In "Singe, fliege, Vöglein stirb" habe ich meine Erwartungen vielleicht einfach viel zu hoch gesetzt? Vielleicht brauche ich einfach mal eine Thrillerpause? Den Nervenkitzel den das Buch bewirbt habe ich gänzlich vermisst. Ihrem Schreibstil ist die Autorin treu geblieben, denn nach wie vor, lässt sich das Buch leicht und flüssig lesen, aber leider empfand ich die Story sehr oberflächlich. Junge Menschen, die sich in Lügen und allerlei Wirrwarr verstricken, das der Leser irgendwann einfach den Überblick verlieren muss, um dann rückblickend zu sagen: "Worum ging es jetzt eigentlich?"

Auf der einen Seite lesen wir Inas Sicht der Dinge und auf der anderen Seite Aarons Gedanken. Soweit so gut, denn dieses bietet mir Gelegenheit beide näher in Anschein zu nehmen und besser kennen zu lernen. Übrig bleibt allerdings ein Gefühl der Leere, denn ich kann zu keinem der beiden eine Beziehung aufbauen, da ich mich nicht mit ihnen identifizieren konnte.

Einzig positiv ist, das ich nun weiß, was ein Shitstorm auslösen kann und wie schnell man plötzlich als Täter entlarvt wird, obwohl man mit einem Mord nichts zu tun hatte. Der Mob verfolgt und ist sich ganz sicher, mehr zu wissen als die ermittelnde Polizei. Was mit einem Brand beginnt, endet mit einem Mord und macht auch vor Lügen und Intrigen nicht halt. Wem kannst du vertrauen? Wer ist hier Freund? Wer ist Feind?

Ich fand das Buch nett, aber eben nicht herausragend, zumal ich wie schon erwähnt anderes gewohnt war. Wieder einmal ein brisantes, aktuelles Thema aufgegriffen, aber einfach nicht genug ins Detail gegangen um mich zu berühren. Schade!