Rezension

Feminismus trifft Mythologie

We Will Give You Hell -

We Will Give You Hell
von Lina Frisch

Bewertet mit 3 Sternen

Woher kommt diese unbändige Wut in einigen von uns? Hell kann ebenfalls kaum an sich halten und entführt uns auf der Reise nach sich selbst in die Wälder Schwedens. Damit legt Lina Frisch ein erfrischendes Setting mit einer ruhigen und zugleich schaurigen Atmosphäre vor. 

Die Geschichte wird durch zahlreiche Dialoge lebendig, die sich flüssig lesen lassen. Allerdings führte dies auch dazu, dass sehr viel geredet, aber wenig getan wurde. Auf die Action, die ich erwartet hatte, habe ich bis zum letzten Viertel des Buches warten müssen. 

Hell ist eine Figur, die sich nicht davor scheut, das Unbekannte zu entdecken und Fragen zu stellen. Dennoch wirkte sie teilweise ziemlich leichtgläubig und naiv, wobei ich als Leserin den Blick schon viel weiter geöffnet hatte. Dagegen haben einige andere Frauen deutlich mehr zu bieten. Sie sind nicht so leicht zu durchschauen und tragen jede für sich ein Päckchen aus der Vergangenheit. 

Die Geschichte wirkte auf mich doch sehr “gesteuert”, weshalb die wichtige Wendung keine Überraschung mehr für mich war. Dennoch steckt hinter der Idee der Autorin eine ausgefeilte, interessante Idee. 

Abschließend kann ich sagen, dass ich die Idee mit dem Gefühl der Wut im Mittelpunkt gerne gelesen habe und dies auch zum Nachdenken angeregt hat. Für mich war es allerdings eher ein atmosphärischer Roman, als dass Spannung aufkam.