Rezension

Ferngesteuerte Morde

Saarperlen - Greta R. Kuhn

Saarperlen
von Greta R. Kuhn

Bewertet mit 4 Sternen

Selten habe ich mich mit dem Schreiben einer Rezension so schwer getan wie bei diesem Roman. Ich musste den Stoff erst mal sacken lassen, bevor ich mich an die Tastatur begeben habe. Woran liegt es? Ich habe eine sehr ambilvalente Haltung zu dem Buch. Einerseits fand die die Darstellung der Morde schlicht und einfach widerlich (schließlich bin ich in einem Alter, indem man besser Koffeinfreien Kaffee trinken sollte, was ich natürlich nicht tue), andererseits hat mich die Story doch gepackt. Ein ferngesteuerter Serienmörder entführt junge Frauen und foltert sie auf äußerst brutale Art und Weise zu Tode. Dabei verbindet ihn mit den Opfern rein gar nichts außer der Tatsache, dass er von einer ominösen Auftraggeberin instruiert wird. Diese verfolgt einen perfiden Racheplan, in dem der Täter nur ein willenloses Werkzeug darstellt. Da alles in dem kleinen Ort Perl  im Saarland spielt, gerät die friedliche Dorfidylle beträchtlich ins Wanken.

Warum nur vier Sterne? Weniger wegen der Brutalität des Romans, das ist lediglich Geschmackssache, wobei es sicherlich Leser gibt, die damit kein Problem haben. Mir sind zwei Aspekte nicht ausreichend begründet: erstens die Motivation der Auftraggeberin, die ich für maßlos übertrieben halte, zweitens die Tatsache, dass ihr Werkzeug, ein raffiniert agierender Verführer, wenn es um die Anbahnung der Taten geht, einige regelrecht dumme Fehler begeht, die so gar nicht zu dem von ihm gezeichneten Bild passen.

Das Ende riecht nach einer Fortsetzung, die ich wohl dennoch lesen werde.