Rezension

Fesselnd

Das Geheimnis der Mondberge - David Reimer

Das Geheimnis der Mondberge
von David Reimer

Bewertet mit 5 Sternen

„...Seinen Vorfahren wurde von der Göttin Anka ein mächtiges Artefakt geschenkt, das ihrem Volk Macht und Reichtum verlieh. Im Gegenzug versprachen sie der Urgöttin, es mit Bedacht einzusetzen und es in einem Tempel unter der Erde zu verwahren...“

 

Mit dieser alten Legende beginnt die Geschichte. Es ist Queiros, der als Dieb in die Historie einging, weil er angeblich den Schlüssel zum Tempel gestohlen hat.

Dann wechselt die Erzählung in die Gegenwart. Henry und Issac arbeiten in Ägypten als Archäologe bei den Pyramiden, als Henry ein Brief von Nickolas erreicht. Er macht geheimnisvolle Andeutungen und bittet ihn, in den Tschad zu kommen. Henry und Issak machen sich auf den Weg. Gleichzeitig wird Charline, Henrys Freundin und Journalistin, dort erwartet.

Der Autor hat einen fesselnden Abenteuerroman geschrieben. Geschickt verknüpft er reale Geschehen mit einer fiktiven Geschichte um das legendäre Atlantis. Es ist mein erstes Buch aus der Reihe. Trotzdem hatte ich kein Problem, der Handlung zu folgen und die komplexen Beziehungen zwischen den Protagonisten zu erkennen.

Der Schriftstil ist abwechslungsreich. Einerseits unterstützt er rasante Handlungsabläufe und sorgt für einen hohen Spannungsbogen, andererseits gibt es ruhige Abschnitte, die vollgepackt sind mit historischen Wissen.

Ausgangspunkt ist die folgende Feststellung:

 

„...Was wissen wir denn schon, eigentlich wissen wir gar nichts. Wir wissen lediglich, dass sich die Hochkulturen von alleine weiterentwickelt haben und anscheinend sehen wir hier gerade den Beweis, dass noch eine Hochkultur existiert hat, die vor den anderen bereits existierte...“

 

Nach kurzer Diskussion entschließen sich die Wissenschaftler, die Suche in Angriff zu nehmen. Dabei ahnen sie noch nicht, dass ihnen ein alter Bekannter von Henry auf der Spur ist, der ebenfalls für Ruhm alles tun würde.

Ich darf die Forscher in den Tschad, nach Portugal, Griechenland und Uganda begleiten. Stück für Stück ergibt sich das Bild dessen, was sie suchen und vor allem, wo sie suchen müssen. Mehrmals kommen sie nur knapp mit dem Leben davon, denn ihr Gegner kauft sich mit viel Geld jeden, den er kriegen kann und der seine Rache an den Weißen ausleben will.

Sehr gut gefallen haben mir die vielfältigen Sachinformationen, so über Vulkane in Afrika, Wasser in der Wüste oder das Metall bzw. eher die Metalllegierung Oreichalkos. Über eine Sehenswürdigkeit in Portugal liest sich das so:

 

„...Heute steht dort zum Beispiel noch das Kuppelgrab von Monte, eine historische Grabanlage in Form eines Blockmauerwerks, das direkt in den Felsen gebaut wurde, und darüber thront eine Tholos...“

 

Gut charakterisiert wird Henry. Die folgenden Worte über ihn bestätigen sich im Laufe der Handlung mehrmals.

 

„..Ja, das ist Henrys große Stärke, aus Brotkrumen den einen richtigen Krumen herauszusuchen, der ihn am Ende zum ganzen Brotlaib führt...“

 

Ein informatives Nachwort schließt die Geschichte ab.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen.