Rezension

Fesselnde tragische Familiengeschichte

Die Bagage - Monika Helfer

Die Bagage
von Monika Helfer

Bewertet mit 5 Sternen

In "Die Bagage" erzählt die Autorin Monika Halfer die Geschichte ihrer Familie, genauer die Geschichte von Maria, ihrer Grossmutter. Ihr Mann Josef muss in den 1. Weltkrieg ziehen. Maria und die Kinder müssen alleine zurecht kommen. In dieser Zeit trifft Maria einen gutaussehenden Mann und wird schwanger mit Grete, der Mutter der Autorin. Josef wird mit dem Kind nie ein Wort sprechen, weil er weiss, dass es nicht von ihm ist.

Das Buch habe ich sehr schnell gelesen. Die Geschichte wird auf 159 Seiten erzählt. Die Sprache ist sehr gut getroffen: kurze, dann wieder längere Sätze. Beim Lesen kommt man dadurch gut in einen Lesefluss. Die Thematik ist sehr tragisch, wenn man sieht, wie Josef mit Grete umgeht. Alle Achtung der Autorin, wie offen sie ihre Geschichte in diesem Buch beschreibt. Das Buch ist in keine Kapitel unterteilt. Es war aber nicht weiter störend beim Lesen. Ausserdem macht die Autorin viele Zeitsprünge. Ich fand das gut. Sie haben zum Teil die Spannung erhöht, wenn sie etwas vorweggenommen hat. Ich fragte mich dann, wie ist es dazu gekommen.

Man kann auch eine Geschichte auf 159 Seiten erzählen, der nichts fehlt und alles sehr gut erzählt wurde. Zwischendrin ist die Autorin immer wieder in die Ich-Perspektive gewechselt. Das hat einen noch viel näher an die Geschichte rangebracht. Ich fand den Schreibstil fantastisch. Ein wirklich fesselndes Buch! Ich kann das Buch jedem empfehlen, der eine Familiengeschichte mit tragischen Komponenten zur Zeit des 1.Weltkriegs lesen möchte. Er wird es nicht bereuen.