Rezension

Fesselnder Thriller mit brisantem Thema

Those Girls - Was dich nicht tötet - Chevy Stevens

Those Girls - Was dich nicht tötet
von Chevy Stevens

Bewertet mit 4 Sternen

Zum Inhalt:
Schau durch die Augen dieser drei Schwestern, die in die Fänge von Psychopathen geraten, und du lernst, was Angst bedeutet. ›Those Girls‹, der neue Thriller der kanadischen Bestseller-Autorin Chevy Stevens: eine Story von Überleben und Rache – hart, eindringlich, unglaublich fesselnd.

Die Schwestern Jess, Courtney und Dani sind 14, 16 und 17 und leben auf einer rauen Farm in Kanada. Als ein Streit mit ihrem gewalttätigen Vater aus dem Ruder läuft, müssen sie fliehen. Doch ihr Pick-up bleibt in einem abgelegenen Dorf liegen, und bald finden sie sich in einem noch furchtbareren Albtraum wieder – wird er jemals enden?

Ein Thriller, der unter die Haut geht – Chevy Stevens schreibt intensiv und mitreißend über Verzweiflung und Loyalität, über das Grauen und seine Opfer, über das Böse und die Stärke von Frauen.
(Kurzbeschreibung gem. Fischer Verlag)

Leseprobe

Die Autorin:
Chevy Stevens, geboren 1973, ist auf einer Ranch auf Vancouver Island aufgewachsen und lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter auf der Insel vor der kanadischen Westküste. Ihre psychologischen Spannungsromane sind internationale Top-Bestseller. Wenn sie nicht gerade am Schreiben ist, geht Chevy Stevens gern mit ihrer Familie in den umliegenden Bergen campen oder paddeln.
(Quelle: Fischer Verlag)

Webseite der Autorin

Meine Meinung:
Da mir alle bisherigen Bücher von Chevy Stevens gut gefallen haben, war ich auf ihr neuestes Werk gespannt.
Die Geschichte der drei Schwestern Jess, Courtney und Dani wird in drei Teilen erzählt.
Im 1. Teil ist Jess, die jüngste der drei, die Ich-Erzählerin und wir erleben gleich als erstes die Flucht der drei von der heimischen Farm.
Wie es dazu gekommen ist und wie die Situation der drei Schwestern vorher war, erzählt uns Jess dann im Folgenden.
Der Vater der drei Schwestern spricht viel dem Alkohol zu und ist dann sehr gewalttätig. Die Misshandlungen des Vaters, sowohl körperlich als auch psychisch, sind schockierend und werden ziemlich schonungslos beschrieben. Das ist vielleicht nichts für schwache Nerven und ich war beim Lesen nicht nur geschockt sondern auch aufgewühlt. Wie kann ein Vater die eigenen Töchter so behandeln?
Da die Schwestern nach dem Tod der Mutter schon mal getrennt und in Pflegefamilien untergebracht wurden, möchten sie unter allen Umständen vermeiden, dass das erneut geschieht. Nach einem neuerlichen schlimmen Streit mit dem Vater und einem wirklich schrecklichen Vorfall beschließen die Schwestern zu fliehen.
Hier wird schon recht deutlich, dass die drei, die ja eigentlich noch Teenager sind, durch ihr bisheriges Leben und ihre Situation schneller erwachsen werden mussten und schon alle recht reif sind.
Und das Erlebte hat sie zusammen geschweißt, sie sind wie eine Einheit und stehen zusammen.
Doch mit ihrer Flucht ist ihr Albtraum noch nicht beendet.
Sie geraten in die Hände von brutalen jungen Männern, die ihnen zunächst Hilfsbereitschaft vorgegaukelt haben.
Was die drei dann ertragen müssen, hat mein Vorstellungsvermögen überschritten. Ich habe nur noch mit ihnen gebangt und gehofft, dass sie auch dieses Martyrium überstehen und erneut fliehen können.

Im 2. Teil der Geschichte erleben wir nicht nur einen Bruch in der Handlung sondern befinden uns nun, 18 Jahre später als die Ereignisse des 1. Teils, im Jahr 2015.
In diesem Teil geht es etwas ruhiger zu und auch die Spannung lässt deutlich nach. Aber wir erleben Dinge, die für den weiteren Verlauf wichtig sind. Es war dann auch ein bisschen vorhersehbar, in welche Richtung sich die Story weiter entwickeln würde.

Im 3. Teil wird es wieder rasant, temporeich und spannend und steuert am Ende auf einen furiosen Showdown zu.

Chevy Stevens ist es wieder einmal gut gelungen, die vielen unterschiedlichen Emotionen ihrer Protagonistinnen zu beschreiben und zum Leser zu transportieren. Ich konnte mich jederzeit gut in jede von ihnen hinein versetzen und erlebte ihr Schicksal hautnah mit.
Die wirklich brutalen und grausamen Übergriffe schildert die Autorin zwar ziemlich unblutig, aber doch so, dass sowohl das körperliche als auch das seelische Leid der drei jungen Frauen deutlich wird und auch bei mir angekommen ist.
Aber es geht nicht nur um Misshandlung sondern auch um Geschwisterliebe, Mutterliebe, familiäre Loyalität und die Verarbeitung von Traumata und deren Folgen.

Chevy Stevens mitreißender Schreibstil hat dafür gesorgt, dass ich trotz dem etwas schwächeren Mittelteil fesselnde Lesestunden hatte!

Fazit: 4 von 5 Sternen
 

© Fanti2412