Rezension

Finde den wahren Täter

Nebelopfer -

Nebelopfer
von Romy Fölck

Bewertet mit 5 Sternen

Die drei alten Linden waren in früheren Zeiten die Galgenbäume. Hier war der Richtplatz der umliegenden Dörfer und jetzt hängt da einer – mausetot. Um seinen Hals ein Schild, das einen alten Fall ins Rollen bringt. Kriminalkommissarin Frida Paulsen und ihr Kollege Bjarne Haverkorn erinnern sich an Cord Johannsen, der damals seine Familie getötet haben soll und dafür einsitzt.

Das eingespielte Team Frida und Bjarne hat jeder für sich genug Probleme und nun stehen Veränderungen an, wird doch der ziemlich arrogant daherkommende Bootz Frida zugeteilt und Haverkorn, an den ich mich in seiner liebenswürdigen Art schon so gewöhnt habe, mit neuen Aufgaben betraut.

Sie gehen dem alten Fall wieder nach, die Aussage auf dem Pappschild „Ich gestehe, im Prozess gegen Cord Johannsen falsch ausgesagt zu haben“ lässt gar nichts anderes zu. War dieser Gehängte der einzige oder gab es noch mehr Zeugen, die den Bauern hinter Gitter gebracht haben? Die Ermittler stoßen auf viel Widerstand und nicht genug damit, sie werden auch von oben ausgebremst.

Je weiter ich lese, desto verdächtiger kommen sie mir alle vor. Jeder – oder fast jeder – hat so sein Geheimnis, das er unter keinen Umständen preis geben will. Der Täter ist ein heller Kopf, er führt sie alle am Gängelband, so kommt es mir zuweilen vor. Eine wendungsreiche Story, die immer wieder Überraschungen bietet. Ich fiebere mit, bange um die einen und weiß ziemlich sicher, dass ich den wahren Täter bereits gefunden habe. Um dann zum Schluss nochmal so richtig verblüfft zu sein.

Dramatisch war es nicht nur im Fall, der sich als sehr komplex herausstellt, auch privat ging es zuweilen ganz schön zur Sache.

Alle Charaktere sind sehr lebensnah und glaubhaft skizziert, Romy Fölck hat die richtige Mischung aus Kriminalfall und Privatem gefunden. Genau so mag ich es. Der mittlerweile fünfte Band der Elbmarsch-Krimis hat es wieder in sich, er muss einfach gelesen werden.