Rezension

Auch Band 5 der Reihe um Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn bietet spannende Unterhaltung und reichlich Lokalkolorit aus dem hohen Norden

Nebelopfer -

Nebelopfer
von Romy Fölck

Bewertet mit 5 Sternen

Nachdem ich die ersten beiden Bände mit Begeisterung gelesen habe, ist diese Reihe der Autorin Romy Fölck so ein wenig aus meinem Blickfeld verschwunden. Mit Band 5 ist mir nun der mehr als gelungene Wiedereinstieg in den Serienkosmos gelungen.

Man braucht hier also grundsätzlich keine Vorkenntnisse aus den ersten vier Bänden, um die Geschichte lesen und nachvollziehen zu können. Alle hierfür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der Figuren und die eine oder andere eingestreute Anspielung auf frühere Ereignisse in Gänze genießen zu können, empfiehlt es sich aber schon, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Diesmal bekommen es Frida Paulsen, Bjarne Haverkorn und ihre Kollegen von der Kriminalpolizei Itzehoe mit einem unheimlichen Mörder zu tun, der es auf damalige Zeugen eines Prozesses abgesehen hat, bei dem der Landwirt Cord Johannsson für den kaltblütigen Mord an seiner Familie verurteilt wurde. Der Mörder beschuldigt seine Opfer nun, damals im Prozess falsch ausgesagt zu haben. Und da Bjarne seinerzeit in dem Fall ermittelt hat, gerät er ebenfalls in Visier des Mörders. Liegt hier wirklich ein Justizirrtum vor und können die Ermittler den Mörder stellen, bevor es weitere Opfer gibt ?       

Romy Fölck gelingt es hier wieder ganz hervorragend, die Stimmung in der Elbmarsch einzufangen und in ihre gut aufgebaute Geschichte einzubinden. Mit ihrem packenden Schreibstil und den sehr bildhaften Beschreibungen, die das Kopfkino ordentlich ankurbeln, erzählt sie eine atmosphärisch dichte Geschichte mit einer am Ende absolut schlüssigen und überzeugenden Auflösung. Die gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Charaktere in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen lassen das Geschehen dabei absolut stimmig und lebendig erscheinen. Neben der überzeugenden Kriminalgeschichte kommt aber auch das Privatleben der Ermittler nicht zu kurz. Diese Passagen fügen sich gut in das Hauptgeschehen ein und tragen ihren Beitrag zum überzeugenden Gesamtbild bei, ohne dabei den Krimiplot in Sachen Spannung auszubremsen. Zudem gibt es im Laufe der Geschichte einige einschneidenden Weichenstellungen für die Zukunft, die für die weiteren Bände der Reihe eine Vielfalt an neuen Möglichkeiten bieten und meine Neugierde auf diese Bände noch einmal deutlich gesteigert haben.  

Wer auf Spannung und Lokalkolorit aus dem hohen Norden steht, wird hier bestens bedient und unterhalten.