Rezension

Finger weg!

Zwischen Ewig und Jetzt - Marie Lucas

Zwischen Ewig und Jetzt
von Marie Lucas

Bewertet mit 1 Sternen

“Zwischen Ewig und Jetzt” habe ich bereits im letzten Jahr im Vorschaukatalog des Verlages entdeckt und seitdem war ich auf dieses Buch sehr gespannt und konnte den Erstverkaufstag kaum erwarten. Aus Zeitgründen hat es dann doch noch etwas gedauert, bis ich das Buch endlich lesen konnte, aber nun war es endlich so weit.

Direkt auf den ersten Seiten kam jedoch die große Ernüchterung, denn leider hat mir der Schreibstil nicht immer zugesagt und auch die Figuren konnten mich nicht überzeugen. Alles wirkte sehr oberflächlich und holprig erzählt. Was in der Kurzbeschreibung noch sehr gut klang, wirkte auf mich immer enttäuschender und am Ende war ich froh, dass ich dieses Buch endlich schließen konnte.

Die Geschichte wird an vielen Stellen sehr holprig und langatmig erzählt. Immer wieder wird betont, dass Julia nicht mehr zu den Leuten gehört, die in einer Villa leben und es wird immer wieder auf ihre Vergangenheit eingegangen. Normalerweise ist dies ja immer ganz nett, allerdings gibt es dabei keinerlei Weiterentwicklung, weil sich alles immer nur um ein Thema dreht. Dadurch wirkt die Geschichte bereits schon bei der Hälfte sehr ausgelutscht und von Spannung war nichts zu spüren.

Ich habe auf sympathische Figuren gehofft, aber leider habe ich diese nicht bekommen. Bei Felix und seiner Clique geht es fast nur ums Feiern, Geld und gutes Aussehen. Die Beziehung zwischen Felix und Julia ist ein Witz, denn selten habe ich eine so oberflächliche Beziehung erlebt. Während sie einfach wieder zu einer angesehenen Clique gehören will, erwähnt Felix auf fast jeder zweiten Seite, wie heiß sie doch heute aussehen würde. Ein wirkliches Kennenlernen findet hier leider nicht statt. Niki fand ich am Anfang noch sehr interessant, aber auch da ebbte irgendwann das Interesse ab, denn auch er wird leider nur sehr oberflächlich beschrieben. Sympathisch fand ich leider niemanden und somit war es mir am Ende fast schon egal, was aus den einzelnen Charakteren wird.

Obwohl ich das Thema “Dreiecksbeziehung” eigentlich nicht mehr lesen wollte, habe ich mich dennoch darauf eingelassen, weil ich gehofft habe, dass es dieses Mal eventuell ein wenig lebhafter und weniger kitschig ablaufen würde. Aber nein, leider nicht. Ehrlich gesagt habe ich selten eine so schlecht umgesetzte Dreiecksbeziehung erlebt. Julia hat gerade erst ihr erstes Mal mit Felix hinter sich und liegt direkt einen Tag später in Nikis Bett – was soll sowas bitte? Ist es neuerdings modern, wenn man Teenager als leichte Mädchen präsentiert?!

Die Grundidee, dass Niki mit Toten sprechen kann und somit für Julia zur großen Hilfe wird, ist gar nicht mal so schlecht, aber leider konnte mich die Umsetzung dabei nicht überzeugen, da ich denke, dass solch ein Thema auch gut und gerne ohne Dreiecksbeziehung ausgekommen wäre. Dazu ist die Geschichte leider sehr vorhersehbar und relativ unspannend. Sehr schade, ich habe im Vorfeld sehr viel von diesem Buch gehalten.

Wirklich hübsch ist aber das Cover, dass ein toller Hingucker im Bücherregal ist. Die Kurzbeschreibung liest sich ebenfalls sehr gut und war für mich der Hauptgrund, weshalb ich dieses Buch unbedingt lesen wollte. Sehr bedauerlich, dass der Inhalt nicht mithalten konnte.

Insgesamt bin ich von “Zwischen Ewig und Jetzt” sehr enttäuscht und kann dieses Buch leider nicht weiterempfehlen. Das Buch klang im Vorfeld unglaublich toll und spannend, aber leider wurde das vorhandene Potential von der Autorin nicht genutzt. Ich werde von den Büchern der Autorin wohl zukünftig die Finger lassen.