Rezension

Fitzek-Protagonisten sind sich wirklich immer ähnlich

AchtNacht - Sebastian Fitzek

AchtNacht
von Sebastian Fitzek

Bewertet mit 4 Sternen

Es ist der 8. 8., acht Uhr acht. Sie haben 80 Millionen Feinde. Werden Sie die AchtNacht überleben? Stellen Sie sich vor, es gibt eine Todeslotterie. Sie können den Namen eines verhassten Menschen in einen Lostopf werfen. In der „AchtNacht“, am 8. 8. jedes Jahres, wird aus allen Vorschlägen ein Name gezogen. Der Auserwählte ist eine AchtNacht lang geächtet, vogelfrei. Jeder in Deutschland darf ihn straffrei töten - und wird mit einem Kopfgeld von zehn Millionen Euro belohnt. Das ist kein Gedankenspiel. Sondern bitterer Ernst. Es ist ein massenpsychologisches Experiment, das aus dem Ruder lief. Und Ihr Name wurde gezogen!

Meine Meinung: 
Mal wieder was Neues von Fitzek. Diesmal orientiert er sich an dem Film "The Purge", den ich persönlich nie gesehen habe. Ich mag Horrorfilme nicht und schaue sowas deshalb nicht. Die Idee hinter "The Purge" kannte ich aber und ich habe mich deshalb sehr auf den neuen Thriller von Fitzek gefreut. Erwartet habe ich ehrlich gesagt nicht so viel, weil Fitzek mich auch schon öfters mal enttäuscht hat und ich daher immer etwas vorsichtig an seine Bücher heran gehe. 

"Achtnacht" hat mich persönlich aber wirklich nicht enttäuscht. Es handelt sich hier nämlich um einen absoluten Pageturner. Mit Ben zusammen sind wir das Opfer, welches von all den AchtNacht-Jägern gejagt wird. Die Flucht ist dabei absolut spannend, überhaupt nicht vorhersehbar und deshalb für den Leser unfassbar interessant. Ich hatte wirklich zu keiner Zeit eine Ahnung, wie diese Geschichte zu Ende gehen könnte und was des Rätsels Lösung sein könnte. Normalerweise hätte das Buch also 5 Sterne verdient, weil es wirklich Lust auf Mehr macht und den Leser absolut fesselt. 

Einen Stern ziehe ich aber trotzdem ab und zwar, weil Fitzek es meiner Meinung nach nicht schafft, jedes Mal einen neuen und einzigartigen Protagonisten zu schaffen. Ben ist wie Max aus dem Joshua Profil, beide ähneln aber vom Charakter her auch Martin Schwartz, den wir sowohl aus Passagier 23 kennen, als auch in AchtNacht wieder treffen. Mir sind die Personen einfach alle zu gleich. Sie haben alle irgendwie immer so ihre Problemchen und Laster. Trinken häufig, um ihre Probleme zu vergessen; haben oftmals Schwierigkeiten mit ihren Kindern und Frauen und so weiter. Charakterlich ähneln sich die Protagonisten immer sehr und mir fällt es schwer nicht jedes Mal von der gleichen Figur auszugehen, weil sie sich einfach alle so ähneln. Ich glaube das stört einen auch nur, wenn man schon mehrere Fitzeks gelesen hat und wenn man irgendwann anfängt, darauf zu achten. Ansonsten könnte man das auch leicht übersehen. Mir ist das hier aber besonders aufgefallen, weil insbesondere der erste Part der Geschichte mich auch an Max Flucht aus dem Krankenhaus erinnerte. Ben flüchtet genau wie Max mit einem Taxi. Irgendwann ist er verletzt, flüchtet wieder. Es gibt einfach viele Parallelen zwischen einzelnen Büchern von Fitzek, aber auch zwischen seinen Protagonisten. Mich stört das ehrlich gesagt ein bisschen. Deshalb ziehe ich einen Stern ab. 

Trotzdem kann ich dieses Buch Thriller- und Fitzek-Fans nur empfehlen :) 

Fazit: 
Endlich mal wieder ein absolut spannender Pageturner von Fitzek, der sich an der Idee von "The Purge" orientiert. Fitzek bringt aber seine eigenen kleinen Ideen ein und macht deshalb seine ganz eigene Verfolgungsjagd daraus. Ich ziehe einen Stern ab, weil mir hier besonders aufgefallen ist, dass sich alle Fitzek-Protagonisten sehr ähneln. Sie alle haben immer ähnliche Laster, Probleme und Charaktereigenschaften. So richtig einzigartig sind seine Figuren leider nicht. "Achtnacht" bekommt daher sehr gute 4 Sterne von mir!