Fliegen lernen - hat mir gut gefallen
Bewertet mit 5 Sternen
Die Autorin:
Renée Karthee war viele Jahre Redakteurin beim "Stern" und ist heute Autorin zahlreicher Kinderbücher und erfolgreiche Drehbuchautorin. Sie lebt zusammen mit ihrem Mann und dem gemeinsamen Sohn in Hamburg.
Das Cover:
Schön hell und fröhlich, weißer Untergrund und darauf zwei Fische in orange und eine Blume in pink, wirken fast wie aufgeklebte Sticker. Ich finde das Cover sehr schön, mir wäre das Buch im Buchladen auf jeden Fall ins Auge gesprungen.
Zum Inhalt:
Gerit , Richterin am Familiengericht, führt ein vollkommen durchorganisiertes Leben.Sie achtet schon fast zwanghaft auf ihre Figur, rennt ständig ins Fitnessstudio, isst nur das, was gesund ist und vor allem nicht dick macht und an die Liebe glaubt sie auch nicht mehr, nachdem sie vor drei Jahren von ihrem langjährigen Freund, der sie auch noch ständig mit anderen Frauen betrogen hat, verlassen wurde.
Eines Tages stolpert sie im Hausflur über Sonja, das genaue Gegenteil von Gerit. Sonja hat weder einen Job, noch eine Wohnung. Ihr Leben geriet völlig aus den Fugen, als sie von ihrem Freund verlassen wurde, für den sie offensichtlich sowieso nur eine Affäre war. Inzwischen lebt sie auf der Straße, übernachtet mal hier und mal da, unter anderem auch im Hausflur vor Gerits Wohnung.
So treffen diese beiden Frauen, die nicht unterschiedlicher sein könnten, also aufeinander. Gerit, die zunächst total genervt ist, lädt Sonja dann ein, bei ihr zu übernachten und zu frühstücken. Sie bildet sich ein, sie könnte Sonja vielleicht wieder auf "die richtige Bahn" bringen und versucht , sie davon zu überzeugen, doch wieder was aus ihrem Leben zu machen und sich einen Job zu suchen.
Nach einigen Tagen erfährt Gerit allerdings, dass sie mit Sonja etwas gemeinsam hat, das sie nicht unbedingt mit ihr gemeinsam haben möchte. Beide Frauen liebten den selben Mann und wurden beide von ihm zur gleichen Zeit abserviert. Gerit reagiert zunächst auf diese Neuigkeit, total sauer und wirft Sonja aus ihrer Wohnung, doch Sonja verschwindet nicht so einfach wieder aus ihrem Leben, die beiden treffen sich wieder und , da Gerit sich beim Zusammenstoß mit Sonja im Hausflur eine Verletzung zugezogen hat und nicht selbst in ihren längst geplanten Urlaub fahren kann, kommt es, dass Sonja für Gerit den Chauffeur spielt und die beiden zusammen nach Frankreich reisen.
Dort kommt es dann zu einigen Streitereien und Turbulenzen zwischen den beiden, besonders als dann auch noch der aufdringliche Journalist Andre auftaucht, mit dem Gerit schon in Hamburg genug Ärger hatte. Aber je länger sie zusammen unterwegs sind, umso besser verstehen sie sich auch und freunden sich dann sogar richtig an.
Sie lernen neue Leute kennen, erfahren Dinge über den Mann, den beide geliebt haben, die sie nie erfahren wollten, können dadurch aber irgendwann sogar mit ihrer schmerzhaften Vergangenheit abschließen und in ein neues Leben starten. Und jede von den beiden Frauen findet dann auf ihre Art ihr Glück.
Mein Fazit:
Mir hat dieses Buch von Renèe Kartee sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist locker und sehr kurzweilig und auch die Romantik kommt in diesem Roman nicht zu kurz. Die beiden Protagonistinnen Gerit und Sonja punkten am Anfang nicht gerade durch Sympathie, wachsen einem im Laufe der Geschichte aber immer mehr ans Herz, so dass man hofft, dass beide ihr bisheriges Leben ändern können und am Ende glücklich sind. Ein Roman, so richtig was fürs Herz!