Rezension

Flucht ins Leben

Die Reise des Karneolvogels - Jeanette Lagall

Die Reise des Karneolvogels
von Jeanette Lagall

Bewertet mit 4.5 Sternen

Riki und Myra lehnen sich schon seit langem gegen das ihnen aufgezwungene Rollenbild auf. Das Leben einer viktorianischen Frau von hoher Geburt ist streng reglementiert. Doch als die Hochzeit mit den ausgesuchten Ehemännern ins Haus steht, machen sich die beiden Mädchen selbständig. Verkleidet als Jungs schlüpfen sie bei einem Wanderzirkus unter, der sie warmherzig in die „Familie“ aufnimmt. Sie genießen die neue Freiheit, das neue Leben und wissen: ie sind endlich da, wo sie hingehören. Doch das Leben hat auch seine Schattenseiten. Nicht zuletzt, der Diebstahl eines Artefakt – des Karneolvogels – der Streit und Verhängnis mit sich bringt, wird zu einem Problem. Dass ihre Familien mittlerweile eine offizielle Suchaktion eingeleitet haben, erleichtert den beiden ihr Leben nicht.

Ein farbenprächtiger Abenteuerroman, der keine Fantasy braucht, um mitzureißen und zu überwältigen. Eine phantastisch gezeichnete Welt, die von viel Sachkenntnis der viktorianischen Zeit zeugt und trotz aller Detailfülle nie langatmig wird. Die Charaktere überzeugen, der Spannungsbogen ist großartig und liebevolle Glanzlichter lassen die Geschichte lebendig werden.

Ich liebe dieses Buch! Ein spannender Abenteuerroman, der als erster Band noch eine Menge verspricht. Als Auftakt stehen hier die beiden Mädchen im Mittelpunkt. Ihre Geschichte ist wahnsinnig gut erzählt. Manchmal glaubte ich, von der Detailfülle überwältigt zu werden, aber die Autorin hat stets die Kurve bekommen, bevor es zu viel wurde. Ein toller Abenteuerroman, bei dem ich den zweiten Band nicht erwarten kann!