Rezension

Foreplay - Vorspiel zum Glück

Foreplay - Vorspiel zum Glück - Sophie Jordan

Foreplay - Vorspiel zum Glück
von Sophie Jordan

Schon seit sie ihn das erste Mal getroffen hatte, war Pepper klar, dass sie irgendwann Frau Hunter Montgomery werden will, denn Hunter steht für alles, was Pepper nie hatte – Sicherheit und eine Familie. Schon früh in ihrer Kindheit ist ihr Vater unter unglücklichen Zuständen zu Tode gekommen und seitdem ging es mit ihrer Mutter steil bergab. Um sich ihre Sucht zu finanzieren, ließ diese sich auf fremde Männer ein und verbrachte die Nächte zusammen mit Pepper in dreckigen Motelzimmern oder dem Auto, bis ihre Mutter sie schließlich bei ihrer Großmutter absetzte. Pepper ist sich sicher, dass Hunter ihr Weg in eine bessere Zukunft ist, die sie ihre Vergangenheit vergessen lässt. Doch wie schafft sie es, dass aus ihrer jahrelangen Freundschaft mit ihm, Liebe wird und er in ihr mehr sieht, als nur die die beste Freundin seiner kleinen Schwester? Sie kennt sich doch kaum aus in Sachen Verführung und hat noch keinerlei sexuelle Erfahrungen sammeln können. Als Pepper dann erfährt, dass Hunter sich von seiner Freundin getrennt hat, weiß sie, dass sie handeln muss, denn diese Chance kann sie nicht einfach ungenutzt verstreichen lassen. Um für Hunter bereit zu sein, beschließt sie, zuvor ein paar Erfahrungen im Küssen und Vorspiel zu sammeln und sucht sich dafür den Barkeeper Reece aus. Doch was mit einer kleinen Lektion in Sachen Vorspiel angefangen hat, entwickelt sich schnell zu mehr und zwingt Pepper dazu, Klarheit in ihrer chaotischen Gefühlswelt zu schaffen.

Wie nicht anders bei Büchern dieses Genres zu erwarten, haben auch hier die beiden Protagonisten eine düstere Vergangenheit, die schwer auf ihnen lastet und zu Komplikationen führt. Trotzdem waren mir sowohl Pepper als auch Reece sympathisch und wirkten authentisch. Pepper denkt, sie weiß, was sie im Leben will. Sie ist ehrgeizig und versucht sich nicht von schmerzhaften Erinnerungen aus der Vergangenheit lähmen zu lassen, sondern aus ihnen zu lernen, auch wenn das nicht immer klappt. Deswegen kann sie auch nicht verstehen, warum Reece sich mit dem Leben als Barkeeper zufrieden gibt und nicht nach Größerem strebt. Reece ist geheimnisvoll, verschlossen und verführerisch, drei Eigenschaften, die viele männliche Protagonisten in diesem Genre auszeichnet. Doch statt das typische Bad-Boy-Image zu verkörpern, hatte ich von Anfang an das Gefühl, dass Reece einer von den Guten ist, auch wenn er es nicht immer zeigen kann. Somit entspricht er eben doch nicht dem ausgeschöpften Klischee. Dies unterscheidet Foreplay von anderen ähnlichen Büchern und gibt der Geschichte eine andere Richtung. Auch wenn manches vorhersehbar war, gab es dennoch die ein oder andere Überraschung, die die Spannung aufrecht erhalten konnte. Besonders diePersonenkonstellation hat mir gefallen, da die Idee, dass Pepper Reece zu Übungszwecken verführen will, doch außergewöhnlich ist. Zusammen mit dem angenehmen Schreibstil ließ sich das Buch einfach und locker herunterlesen.
Ein großer Pluspunkt ist auch, dass obwohl es sich hier um eine Reihe handelt, die verschiedenen Teile unabhängig voneinander gelesen werden können, da es um andere Personen gehen wird. Band 2 wird von Emerson handeln, der Freundin und Mitbewohnerin von Pepper.