Rezension

Fortsetzung oder Ende?

Sternenseelen 02 - Solange die Nacht uns trennt - Kerstin Pflieger

Sternenseelen, Solange die Nacht uns trennt
von Kerstin Pflieger

Inhalt

Lilly hat ein paar aufregende Monate hinter sich. Sie hat sich in eine Sternenseele verliebt, einen Sternenbestie erlöst und ihren Stiefbruder gerettet. Jetzt hat sie die Chance, eine Sternenhüterin zu werden und scheint beinahe von den anderen Sternenseelen akzeptiert zu werden. Doch dann taucht eine weitere Sternenbestie in Aurinsbach auf und tötet Lilly. Wider aller Erwartungen wird sie aber von einem Stern erwählt und selbst zu einer Sternenseele. Nun steht wirklich nichts mehr zwischen ihrem und Raphaels Glück! Abgesehen davon, dass Lillys Zwillingsstern nicht Raphael ist. Wird Lilly sich gegen das Schicksal wehren können?

Eigene Meinung

"Sternenseelen - Solange die Nacht uns trennt" von Kerstin Pflieger ist eine gute Fortsetzung, die mir definitiv besser gefallen hat als der erste Band.

Pfliegers Schreibstil ist gewohnt flüssig und leicht zu lesen. Die Beschreibungen sind detailliert und regen die Phantasie an. Doch auch dieses Mal hätte ich mir gewünscht, dass Lilly ihre Geschichte aus der Ich-Perspektive erzählt. Der personale Erzählstil war hier manchmal ganz schön verwirrend, wobei ich gar nicht genau erklären kann, wieso. Überaus interessant waren dafür die Kapitel aus Sicht von Raphael, Mikael oder der unbekannten Sternenbestie.

Lilly und Raphael waren mir in diesem Band viel sympathischer, was vielleicht auch einfach daran lag, dass ich meine Antipathie ihnen gegenüber komplett vergessen hatte. Es hat mir gut gefallen, wie die beiden miteinander umgegangen sind, auch wenn ich nicht ganz nachvollziehen konnte, wie Lilly die Beziehung zu ihren Eltern so vernachlässigen konnte. Ich verstehe zwar, dass die beiden frisch verliebt sind und sich so oft wie möglich sehen wollen, aber man überlebt es auch, sich nur 3 oder 4 Nächte pro Woche zu sehen. 

Mich persönlich hat es auch arg gestört, wie leichtfertig Lilly mit dem Thema Tod und Verlust umging, nur um eine Sternenseele zu werden. Dass sie all das, was sie vorher so schnell abgetan hat, eingeholt hat als sie tatsächlich zu einer wurde, war abzusehen und meiner Meinung nach hätte sie es mal verdient, wenn für sie nicht alle Regeln gebeugt werden würden.

Das Liebesviereck, das sich im Laufe der Geschichte entwickelt, war nicht nur vorhersehbar, sondern auch wieder stark klischeebehaftet. Am ärgerlichsten war aber, dass beide Parteien komplett entgegen ihrer Vorsätze handeln. Letztlich hat sich das auch alles etwas zu simpel gelöst.

Die Geschichte als Ganzes hingegen hat mich überzeugt. Sie knüpft nahezu nahtlos an den Vorgänger an und hält sich nicht lange mit einer langweiligen Einführung auf. Es gibt zwar nicht nur actionreiche Szenen, langweilig wird es aber trotzdem nicht. Wieder einmal wird die Spannung hauptsächlich  durch die Ungewissheit darüber, wer der Feind ist, kreiert. Wer verbirgt sich hinter der unbekannten Erzählerin? Von welcher Sie ist die Rede? Was hat Sie vor?

Ein vermeintlich großes Thema sind die Problem einer jungen Sternenseele, mit denen Lilly zu kämpfen. Doch auch wenn das durchaus thematisiert wird, kam mir das eindeutig noch zu kurz. 

Das Ende ist ziemlich schwammig. Ich kann absolut nicht einschätzen, ob es eine Fortsetzung geben wird oder ob dies der Abschlussband war. 

Fazit

Kerstin Pfliegers "Sternenseelen - Solange die Nacht uns trennt" ist eine gute Fortsetzung, die mir trotz der durchaus durchwachsenen Leistung besser gefallen hat als der erste Band. Der Schreibstil liest sich sehr angenehm, auch wenn ich mir wirklich einen Ich-Erzähler gewünscht hätte. Die Charaktere habe ich dieses Mal viel besser in Erinnerung, obwohl ich doch das ein oder andere zu meckern habe. Dafür konnte mich die Geschichte gut unterhalten, auch wenn einiges zu vorhersehbar war. Alles in allem hat mir der Roman aber Spaß gemacht und dafür vergebe ich4/5 Bücher.