Fremde welten
Bewertet mit 4 Sternen
Schon immer ist Brielle fasziniert vom Meer. Von ihm und seinen Bewohnern, den Orkusianern. Nichts würde sie lieber tun, als einmal mit ihnen zu schwimmen. Wie konnte sie ahnen, dass sie diese Chance tatsächlich einmal bekommen würde? Allerdings unter alles andere als wünschenswerten Umständen - denn es steht einiges auf dem Spiel. Das Leben ihres Onkels und das seines ganzen Volkes..
Fantasy im Meer! Hach, das klingt nach einem kleinen Jackpot für mich. Fantasy hat sowieso schon etwas magisches - da passt das Meer doch wie die Faust aufs Auge dazu. Denn über nichts wissen wir weniger als über die seltsamen, unergründlichen Tiefen des Ozeans..
Und die hat Tollot fantastisch geschrieben. Sie hat es geschafft, die Gratwanderung zwischen wissenschaftlich fundierten Fakten und zauberhafter, fremder Welt mit Bravur zu meistern. Man erfährt viel, was man vorher vielleicht noch nicht wusste und kann sich gemeinsam mit Brielle von all den neuen Eindrücken bezaubern lassen..
Wenn man möchte (wirklich nur wenn man möchte, wenn man sich nur berieseln lassen möchte funktioniert das auch wunderbar!) kann man wunderbare Parallelen zu unserer echten Welt ziehen. Die Verschmutzung des Meeres - wir stecken irgendwie alle mir drin und die verheerenden Auswirkungen (auch auf uns Landratten) sind uns nicht einmal annähernd bewusst. Läuft ja erstmal alles unter der Oberfläche ab.
Um das Nachdenken über gut und böse, recht und unrecht, wird man allerdings im laufe des Lesens nicht herum kommen. Denn hier gibt es erstmal kein Schwarz und Weiß. Beide Parteien haben irgendwie unrecht getan, letztendlich geht es also, wie in der Realität auch, um Kompromisse.
Einziger Wermutstropfen war für mich das Ende. Ich wünsche mir ja echt selten diese "Friede Freude Eierkuchen" Happy Ends, weil's meistens einfach nicht passt. Hier hat mir aber fast ein bisschen das Herz weh getan. Warum? Lest selbst!
Mir hat's gefallen. Definitiv empfehlenswert!