Rezension

Für Fans von Erebos, Nerve und Ready Player One definitiv eine Empfehlung

Das Gottesspiel - Danny Tobey

Das Gottesspiel
von Danny Tobey

Bewertet mit 4 Sternen

Die Vindicators sind eine Clique bestehend aus fünf jugendlichen Nerds, Programmierern und Zockern: Charlie, Peter, Kenny, Alex und das Mädchen Vanhi. Sie melden sich bei dem mysteriösen VR-Game „Das Gottesspiel“ an. Dieses verspricht einiges: „Wenn du gewinnst werden alle deine Träume wahr. Wenn du verlierst, bist du tot.“ Die Freunde nehmen das allerdings erstmal nicht Ernst, denn was soll ein Spiel ihnen schon antun können? Zunächst beginnen sie mit relativ harmlosen Aufgaben, haben Spaß bei deren Erfüllung und sind fasziniert vom Umfang des Spiels. Doch dann werden die sogenannten Quests krasser, gefährlicher und das Ganze gerät schließlich außer Kontrolle. Plötzlich schweben sie in Lebensgefahr und müssen sich die Frage stellen, was an der anfänglichen Drohung wirklich dran ist.

Das Gottesspiel ist weitaus komplexer, intelligenter und weit verzweigter als man es sich vorstellen kann und will. Niemand weiß so genau, wo es herkommt, wer es entwickelt hat und welches Ausmaß es tatsächlich hat. Man kann es sich nicht einfach kaufen, sondern bekommt eine Einladung, die man sich vorher verdienen muss. Gespielt wird dann mit dem Smartphone, Tablet, Computer oder einer VR-Brille, was das Erlebnis sehr real werden lässt. 

Die Vorstellung, dass sowas tatsächlich möglich sein könnte, ist sehr beängstigend und auch gar nicht so weit hergeholt. Denn heutzutage besitzt nahezu jeder hat ein Handy mit Kamera, vielleicht auch einen Laptop oder ein Tablet. Alexa steht wahrscheinlich auch irgendwo herum und dann gibt es noch öffentliche Überwachungskameras. Da klingt eine flächendeckende Überwachung nicht wirklich unmöglich. 

Es handelt sich hier um einen allwissenden Erzähler, der abwechselnd Einblick in das Leben der Charaktere gewährt. Nicht nur in das der Clique, sondern auch in das von Mitschülern, Lehrern oder Eltern. Für mich war das sehr spannend, weil man als Leser eben immer mehr weiß als die Protagonisten und sie quasi ins Verderben rennen sieht. Dennoch steht man selber vor zig Rätseln, weil man trotzdem nicht genau weiß, wer welche Intention hat und wohin das alles führt. Es gibt ständige Wechsel zwischen Personen, Schauplätzen und Handlungssträngen. Dementsprechend kommen neben Gaming, virtueller Realität und künstlicher Intelligenz auch andere Themen vor, wie beispielsweise Freundschaft, Verlust, Trauer, College-Bewerbungen und Zukunftsängste. 

Jeder Charakter hat sein Päckchen zu tragen und man will über jeden immer noch mehr erfahren. Allerdings muss ich auch sagen, dass mir keiner von ihnen besonders sympathisch gewesen ist. Ich habe zwar mit allen mitgefiebert, denn es kam zu einigen Überraschungen und unerwarteten Wendungen. Richtig warm geworden bin ich aber leider mit niemandem. Es ist erschreckend zu sehen, wie Menschen in Extremsituationen reagieren. Was sie bereit sind zu tun, wenn sie selber oder Familie und Freunde in Gefahr schweben.

Wer sich für Computerspiele generell und für VR und/ oder KI im Besonderen interessiert, dem wird das Buch bestimmt gut gefallen. Für Fans von Erebos, Nerve und Ready Player One definitiv eine Empfehlung!