Rezension

Gefangen zwischen Pflicht und Leidenschaft: Seraphinas Schicksal

Shadow and Ember – Eine Liebe im Schatten -

Shadow and Ember – Eine Liebe im Schatten
von Jennifer L. Armentrout

Bewertet mit 5 Sternen

Seraphena Mierel, die erstgeborene Tochter des Königs von Lasania, ist einem alten Pakt zufolge dazu bestimmt, Nyktos, den Primar des Todes, zu heiraten und somit ihr Reich zu retten. Ihre Aufgabe besteht darin, sein Herz zu gewinnen, nur um es dann zu brechen und ihn zu töten. Sie wurde jahrelang darauf vorbereitet und von der Gesellschaft ausgeschlossen, doch als sie Nyktos schließlich begegnet, wird sie von ihm abgelehnt. Trotzdem bleibt Seraphina fest entschlossen, ihr Schicksal zu erfüllen, bis sie den geheimnisvollen Ash trifft, der alles in Frage stellt.

Jennifer L. Armentrout beweist erneut ihr schriftstellerisches Talent in dieser Vorgeschichte zu "Blood And Ash". Wir werden in die Geschichte hineingezogen, erleben sie hautnah durch die Augen von Seraphina. Ihr Schreibstil ist nicht nur leicht und flüssig, sondern auch äußerst packend und fesselnd. Es fällt schwer, das Buch aus den Händen zu legen. Die Erzählung ist von einer leidenschaftlichen Intensität geprägt, die sowohl heiße als auch gefühlvolle Momente umfasst. Doch es sind nicht nur die Emotionen, die hier glänzen. Die Dialoge zwischen den Charakteren sind temperamentvoll und schlagfertig, und es gibt eine Fülle von Wortgefechten, die das Lesen zu einem unterhaltsamen Erlebnis machen. Neben den emotionalen Aspekten bietet die Geschichte auch jede Menge Action, die durch eindrucksvolle Kampfszenen zum Leben erweckt wird. Dies verleiht dem Buch eine facettenreiche Dynamik und sorgt für konstante Spannung. Die Charaktere sind eine weitere Stärke dieser Erzählung. Sie sind nicht nur stark und geheimnisvoll, sondern bergen auch viele Rätsel, die es zu ergründen gilt. Dies verleiht der Handlung Tiefe und lässt den Leser mitfiebern und miträtseln.

Seraphina wuchs in einer Welt auf, die von einer anspruchsvollen Ausbildung und der sozialen Isolation durch ihre Familie geprägt war. Ihre Isolation verschärfte sich noch nach Nyktos' Ablehnung, und trotz ihrer Einsamkeit bewahrte sie stets ihr gutes Herz und ihre Pflicht gegenüber ihrem Volk im Sinn. Obwohl sie niemals Wahlmöglichkeiten oder Freiheit hatte und keine unabhängigen Entscheidungen treffen konnte, strebte sie stets danach, anderen so gut sie konnte zu helfen. In Ash, einem geheimnisvollen Fremden, spürt sie eine unwiderstehliche Anziehungskraft, und auch er scheint nicht uninteressiert an ihr zu sein. Seine beeindruckende Stärke und seine besondere Gabe lassen auf eine große Macht schließen, doch er hüllt sich in ein dichtes Geheimnis und gibt nur wenig von sich preis.

Ich bin tief beeindruckt von diesem Auftakt der Reihe. Die Geschichte ist so packend und spannend, dass ich förmlich in sie hineingesogen wurde und sie in einem fesselnden Rutsch durchgelesen habe. Die Spannung zwischen Ash und Seraphina ist so greifbar, dass sie mich regelrecht umgehauen hat. Die Kampfszenen sind ebenso mitreißend wie die leidenschaftlichen Momente. Doch was mich besonders gefesselt hat, ist die tiefgehende Charakterentwicklung von Seraphina. Zu Beginn der Geschichte ist sie eine unsichere und isolierte junge Frau, deren Leben von ihrer Ausbildung und der Ablehnung durch Nyktos geprägt ist. Doch im Verlauf der Handlung erleben wir, wie sie stetig an Stärke und Selbstbewusstsein gewinnt. Seraphina weigert sich, sich von den Umständen unterkriegen zu lassen. Sie entwickelt sich zu einer mächtigen und selbstbewussten Persönlichkeit, die fest dazu entschlossen ist, ihre Bestimmung selbst in die Hand zu nehmen. Diese Wandlung ist nicht nur faszinierend, sondern hat meine Begeisterung für die Geschichte auf ein ganz neues Level gehoben.