Rezension

Gegen alle Zeit

Gegen alle Zeit - Tom Finnek

Gegen alle Zeit
von Tom Finnek

Bewertet mit 5 Sternen

Der Schauspieler Henry Ingram schlägt seine Augen auf, der erste Gedanke ist was ist bloß mit ihm passiert? Welches Teufelszeug hat seinen Verstand so vernebelt das er sich an nichts mehr erinnert.
Anfangs denkt er noch seine Kollegen wollen ihm einen Strich spielen, doch er ist wirklich im London des 18. Jahrhunderts gelandet. Um ihn herum Diebe, Gaunern und Huren. Genau das Umfeld der Bettleroper die er auf der Bühne als Mackie Messer dargibt.
Doch hier ist alles real, alle Personen der Bettleroper sind aus Fleisch und Blut. Nun muss er sich den Gefahren der Zeit stellen. Wem kann er trauen, denn auch die Gauner trauen sich untereinander nicht. Immer auf der Flucht vor dem mächtigen Diebesfänger wird so mancher Freund schnell zum Verräter.
Besonders gut gefallen hat mir  Blueskin, ein Charakter mit Ecken und Kanten der sehr gut dargestellt wurde. Das Buch lebt von einer sehr guten Recherche. Das fiel mir beim Lesen immer wieder besonders bei den architektonischen Besonderheiten auf.
Ganze Straßenzüge wurden vor meinem geistigen Auge erbaut und ich konnte zusammen mit den Darstellern wunderbar eintauchen in diese dunkle, faszinierende Seite der Stadt London.
Der Schmutz und Gestank der zu dieser Zeit fürchterlich gewesen sein muss, kommt auch sehr treffend beschrieben rüber.
Ein spannendes historisches Buch mit einer fantastischen Kulisse, auch wenn ich den Vorgängerband noch nicht kannte fand ich sofort schnell und problemlos in die dramatische Handlung.