Rezension

Gelungener Auftakt zu einer Ruhrpott Serie

Ein Traum vom Glück - Eva Völler

Ein Traum vom Glück
von Eva Völler

Bewertet mit 4.5 Sternen

Ein gelungenes Buch über eine Familie aus dem Ruhrpott zur Nachkriegszeit - nicht nur für Ruhrpott Begeisterte

Das Buch erinnerte mich an ein Foto meiner Mutter aus den Anfang der 50er Jahren.

Die Autorin war mir bisher unbekannt und der Titel machte mich sehr neugierig.
Da ich derzeit mit Familienforschung aus dieser im Buch erwähnten Zeit beschäftigt bin wollte ich das Buch sehr gern lesen!

Aus dem Inhalt:

Katharina hat mir Ihren 2 Töchtern 1951 Unterschlupf bei Ihrer Schwiegermutter in Essen gefunden.
Ihr Ehemann gilt als verschollen und es gilt als unwahrscheinlich, dass er noch am Leben ist.
Katharina möchte nach den Entbehrungen des Krieges leben und versucht für sich und ihre Töchter eine Zukunft aufzubauen.
Doch das Zusammenleben mit der resoluten Schwiegermutter gestaltet sich schwierig.
Denn diese möchte die Familie zusammenhalten und sorgt dafür, dass es der Familie in dieser entbehrungsreichen Zeit gut gehen soll.
Als diese den Verwandten Johannes, welcher als ein traumatisierter Kriegsheimkehrer heimkommt, mit aufnimmt ändert das so Einiges.

Meine Meinung:

Zu Beginn erfährt man erst einmal etwas über die Protagonisten, ihre Vergangenheit und so bekommen alle nach und nach ein vorstellbares Gesicht.
Man erlebt ihre Erfahrungen mit und ist berührt von ihren Wünschen und Hoffnungen.
Und diese lassen sich mal mehr oder weniger erfüllen.
Alle Protagonisten polarisieren in jedem Sinn!
Auch wenn diese Zeit keine besonders abwechslungsreiche war, schafft es die Autorin einem lebendig am Leben der Familie teilhaben zu lassen.
Man hat das Gefühl man steht direkt dabei.
Diese Nähe merkt man auch daran, dass der dortige Dialekt eingebaut ist ohne zu dominant zu sein.
Was ich immer gern mag.
Berührend fand ich das Thema Spätheimkehrer und die damit verbundenen Lebensumstände einen Raum bekommen hat, denn das erinnert mich an die eigene Familiengeschichte.
Auch mag ich gern, dass es sich um eine Ruhrpott Geschichte und dem Kohleabbau handelt, von dem ich sehr wenig weis.
Auch wenn der Anfang etwas entspannt ist, nimmt die Handlung dann doch Fahrt auf und es passieren Schlag auf Schlag Ereignisse.
Und diese sind berührend.
Da störte es nicht, dass einige Dinge vorhersehbar waren.
Interessant ist das Nachwort der Autorin und das Bergbau- und Ruhrpottglossar.
Aber ganz besonders gelöst wie unerwartet finde ich das Ende des Buches, welches gleichzeitig ein Cliffhanger und Auftaktgeber für den 2. Teil ist.
Und auf diesem freu ich mich jetzt schon sehr!

Fazit:
Gut umgesetzt, vorstellbar, und nahe gehend.
Daher vergebe ich sehr gerne 4,5 Sterne und empfehle das Buch gerne weiter!