Rezension

Panhas und Kohlen schippen ... willkommen im Pott ...

Ein Traum vom Glück - Eva Völler

Ein Traum vom Glück
von Eva Völler

Bewertet mit 4 Sternen

Die Nachkriegszeit war bestimmt nicht immer einfach und keiner versteht das besser als die einfachen, ehrlichen Menschen in Essen. Katharina, die Frau von Karl, der wohl im Krieg geblieben ist, kann auch ein Lied davon singen. Notgedrungener weise muss sie um Asyl bei Oma Mine, ihrer Schwiegermutter, bitten. Oma Mine ist fest davon überzeugt, dass ihr Sohn Karl noch lebt und wiederkommen wird. Ihre Meinung wird bestärkt, als einer ihrer Enkelsöhne überraschend aus russischer Gefangenschaft zurückkehrt. Inzwischen jedoch sind sechs lange Jahre vergangen und Katharina möchte mal wieder leben, lachen und lieben dürfen. Die beiden Frauen haben es nicht leicht in der engen Wohnung und mit neugierigen Nachbarn, denen so gar nichts entgeht …

Mit diesem Buch – besser gesagt dem Auftakt zu einer neuen Reihe, die im Herzen des Ruhrpotts spielt – hat sich die Autorin Eva Völler einen großen Traum erfüllt und eine Idee verwirklicht, die schon jahrelang in ihrem Kopf rumspukte. Frau Völler, sonst eher bekannt für ihre leichten Frauenroman, hat es geschafft, mich mit diesem Buch zu überzeugen. Es ist ihr wunderbar gelungen, den Geist der damaligen Zeit einzufangen. Die Charaktere wirken nicht zuletzt durch ihren manchmal etwas rauen Ruhrpott Slang sehr authentisch. Das Buch liest sich wunderbar flüssig und hat mir die Nachkriegszeit nähergebracht. Die tollen Gerichte, die Oma Mine trotz der eher noch kargen Zeit auf den Tisch gebracht hat, haben mich neugierig gemacht und recherchieren lassen, genauso, wie ich es mag. Nun bin ich sehr gespannt, wie es weitergehen wird mit der Familie und bedanke mich an dieser Stelle ganz herzlich für die tolle Begleitung in der Runde und das vom Verlag bereit gestellte Leseexemplar.