Rezension

Gelungener zweiter Band einer spannenden Krimi-Reihe aus dem hohen Norden

Der Tarotkartenmörder -

Der Tarotkartenmörder
von Drea Summer

Bewertet mit 4.5 Sternen

In diesem Kriminalroman, der durchaus auch Thrillerqualitäten aufweist, schickt die Autorin Drea Summer ihre beiden Ermittler Stefanie Teufel und Jan Graf in ihren zweiten Fall, der auf der Insel Sylt und dem angrenzenden Festland spielt und mich gut und spannend unterhalten konnte. 

Man braucht hier grundsätzlich keine Vorkenntnisse aus dem ersten Band, um die Geschichte lesen und nachvollziehen zu können. Alle dafür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der Figuren und die eine oder andere eingestreute Anspielung auf vorangegangene Ereignisse in Gänze genießen zu können, empfiehlt es sich aber schon, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Als ein brutaler Serienmörder, der seine weiblichen Opfer mit Farbe besprüht und einer Tarotkarte im Mund versieht, bereits zum dritten Mal zuschlägt, werden Steffi Teufel und Jan Graf von der Kriminalpolizei in Niebüll zu den bislang stockenden Ermittlungen hinzugezogen. Gelingt es ihnen, endlich Licht ins Dunkel zu bringen ? Die Zeit drängt, denn der Mörder hat bereits sein nächstes Opfer ins Visier genommen. Und dann bekommt auch noch Steffis Halbschwester, die Journalistin Sophie, eine ziemlich bedrohliche Nachricht des unheimlichen Mörders. Gibt es sogar noch weitere Opfer, die bislang noch gar nicht entdeckt wurden ?

Mit einem packenden Schreibstil, einem hohen Erzähltempo und einigen überraschenden Wendungen treibt die Autorin ihre gut aufgebaute und atmosphärisch dichte Geschichte voran und legt dabei geschickt einige falsche Fährten. Immer wieder eingestreute Passagen aus der Perspektive des Mörders sorgen für zusätzliche Spannung, ohne bereits zu viel über seine Identität zu verraten. Fein dosierte Ausflüge in das Privatleben der beiden sympathischen Ermittler lockern das Geschehen zudem immer wieder ein wenig auf, die Krimihandlung steht dabei aber immer im Mittelpunkt der Geschichte. Am Ende erhalten wir dann auch eine überzeugende Auflösung mit einer letzten verblüffenden Wendung, so dass hier keine wesentlichen Fragen offenbleiben. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Neben interessanten Neuzugängen wie Steffis Halbschwester Sophie und den Großeltern der beiden Ermittler sind auch Lüder und Leyla aus Band 1 wieder mit dabei, nehmen diesmal aber eher tragende Nebenrollen ein. Und auch wenn das Buch meiner Meinung nach nicht mehr ganz die Klasse von Band 1 erreicht, bietet es doch spannende und äußerst kurzweilige Unterhaltung.    

Wer auf spannende Thriller aus dem hohen Norden steht, wird hier gut bedient und unterhalten. Auf den nächsten Fall mit diesem überzeugenden Team, für den es ganz am Ende schon einmal einen kleinen Appetithappen gibt, bin ich schon sehr gespannt.