Rezension

Gemeinsame Ermittlung durch Mensch und Katze mittels Gebärdensprache zwischen Hand und Tatze!

Schnurr mir das Lied vom Tod - Christine Anlauff

Schnurr mir das Lied vom Tod
von Christine Anlauff

Ein anonymer Anrufer kündigt der Potsdamer Polizei eine Leiche in einer Tischlerei an. Als Kommissar Liebermann und seine Beamten dort ankommen finden sie nur Schneemänner vor. Doch in einer Schneemannhülle steckt wirklich ein Toter. Es handelt sich um einen Obdachlosen, der allgemein nur als Kapuzenmann bekannt ist. Wer ist dieser Mann und wer hat ihn auf dem Gewissen? Liebermann hat keine heiße Spur, aber Kater Serrano und seine Katzentruppe lebt in dieser Gegend und verhilft dem ahnungslosen Menschen zur Auflösung des Falles.

Dieser Katzenkrimi hat mich mitgerissen und mit der humorvollen Sprache der Autorin auch ein wenig verzaubert. Obwohl dies bereits der dritte Band um Kater Serrano ist, bin ich gut in die Handlung eingetaucht.

Die Katzen sind dem Toten etwas schuldig und so helfen sie bei der Aufklärung des Mordes. Die Art der Verständigung zwischen Mensch und Tier findet nicht gerade auf einfachen Weg statt. Da müssen sich die Katzen schon etwas überlegen, dass Liebermann über ihre Hinweise fällt und sie auch noch versteht. Wie die Katzen aus ihrer Sicht die Menschen sehen ist ebenfalls sehr amüsant beschrieben. So nennen sie ihre Kleidung lapidar Wechselfell, Handschuhe sind Fingerlinge und Flaschen sind treffenderweise Glasröhren.

Die Charaktere der Katzen werden sehr differenziert dargestellt. Man bekommt einen treffenden Eindruck ihres Fells, ihrer Statur und ihrer speziellen Eigenheiten und Vorlieben, die unverwechselbar sind.
Die Menschen sind ebenfalls lebendig beschrieben und besonders die kratzbürstige Pathologin hat mir gefallen. Liebermanns private Probleme mit seiner Kinderbetreuung und die Angst um Freundin Nico und den kommenden Nachwuchs unterhalten perfekt und umrahmen die Krimihandlung. 
Fast nebenbei gehen die Ermittlungen vonstatten und immer mehr Hinweise und Tote werden gefunden und versichten sich zu einem Komplettbild. Das Ermittlerteam ist bis auf Henry Müller sympathisch und Liebermann kann sich auf ihre grundsolide Arbeit stets verlassen. Dabei bleibt dem Krimi eine Grundspannung durchaus erhalten und das Ende ist ebenfalls überraschend.

Ein toller Krimi, der die Welt der Menschen mal aus einer anderen Perspektive zeigt und uns die Welt der Katzen näher erklärt. Gute Unterhaltung ist garantiert und auch Krimifans kommen auf ihre Kosten.