Rezension

Gemütliche Urlaubslektüre

Die kleine Bücherei in der Church Lane -

Die kleine Bücherei in der Church Lane
von Rachael Lucas

Bewertet mit 3.5 Sternen

Kurz vor dem Burnout ergreift Geschichtslehrerin Lucy die Flucht aus Brighton und mietet für sechs Monate ein Cottage im Dörfchen Little Maudley in den Cotswolds. Einzige Bedingung für die billige Miete: der 96-jährigen Nachbarin Bunty helfen.

 

Der Beginn von „Die kleine Bücherei in der Church Lane“ liest sich wie ein echtes Wohlfühlbuch: ein kleines Cottage, das Landleben und eine alte Dame, die Lucy erst einmal die Tür vor der Nase zuknallt. Der Titel des Romans stammt daher, dass die Dorfgemeinschaft einen neuen Zweck für die alte Telefonzelle im Dorf sucht und Lucy dabei hilft, sie in eine kleine Bücherei umzuwandeln.

 

Lucy war mir von Anfang an sehr sympathisch. Wer möchte zur Zeit nicht gerne vor der Wirklichkeit fliehen? „Die kleine Bücherei in der Church Lane“ ist eine sehr entspannende Lektüre, perfekt für ein Wochenende oder den Urlaub. Die Beschreibung der Cotswold-Landschaft kam mir allerdings zu kurz, stattdessen erfährt man viel über die Geschichte von Bletchley Park, wo sich das Zentrum der englischen Spionageabwehr befand.

 

Lucy wird sehr herzlich in die Dorfgemeinschaft aufgenommen und arbeitet aktiv an vielem mit. Daneben lernt sie ihren Nachbarn Sam und dessen Teenie-Tochter Freya kennen. Mit gefielen diese Einblicke in eine eng verbundene Dorfgemeinschaft. Doch es gibt natürlich auch Geheimnisse, vor allem bei Bunty, die nicht über ihre Erlebnisse im Zweiten Weltkrieg sprechen möchte. Als diese schließlich gelüftet wurden, empfand ich dies als nicht sehr skandalös. Bunty war letztlich auch nicht so verschroben, wie ich anfangs vermutet hatte.

 

Insgesamt empfand ich die Spannungskurve als eher flach. Es gibt ein paar Handlungsstränge, die jeder für sich mehr oder weniger banal sind. Also eher eine Lektüre zum Abschalten und für den Strand. Die kleine Bücherei steht weniger im Fokus als Lucys und Sams Beziehung und Buntys Erinnerungen an den Krieg.

Was der Leser aus diesem Roman mitnehmen kann: genieße das Leben, denn es kann schnell vorbei sein.

Einige Aspekte gefielen mir, wie die Dorfgemeinschaft und die historischen Einblicke, anderes wird mir einfach nicht in Erinnerung bleiben, da es ohne Spannung erzählt wird.