Rezension

Generation Nachkriegskinder

Ada -

Ada
von Christian Berkel

Bewertet mit 4 Sternen

          Ada von Christian Berkel ist die konsequente Weiterführung seines Debut der Apfelbaum.

Ada ist Ende 40, sitzt zur Vorstellung ihres Bruders im Theater, als die Mauer fällt. Sie ist eine der vielen Nachkriegskinder die in völligem Schweigen von Seiten der Eltern und Großeltern aufgewachsen ist und nun eine Psychotherapie beginnt.
Schnell wurde mir beim Lesen klar, durch die Geschichte ihrer Großeltern und Eltern hat sie eine Transgenerationale Traumatisierung erlitten, welche sozial zu 4 Generationen weiter gegeben wird. Ada wächst die ersten Lebensjahre bei ihrer Mutter auf, zum großen Teil in Argentinien, immer in dem Glauben ihre sei katholisch, bis sie als Teenager erfährt, ihre Mutter sei Jüdin. Dies auch nicht von ihren Eltern, sondern einer Freundin und alles unter dem Deckmäntelchen der Verschwiegenhet, des Geheimnisses.
Eine Jugend geprägt von unbeantworteten Fragen, der Suche nach den eigenen Wurzeln, die Ada unstet haben werden lassen. So spielt dieses Buch in Argentinien, Berlin und Amerika.

Christian Berkel wählt die Ich-Perspektive für Ada und es ist ihm sehr gut gelungen, die Gefühle und Gedanken von Ada zu transportieren. Er schafft es Adas Entwicklung dem Zeitgeschehen perfekt anzupassen-waren da doch der Mauerbau, die wilden 60, der Krieg Amerikas mit Vietnam und nicht zu vergessen das Wirtschftswunder. Begleitet immer von der Generation, die nicht über "die Schlimmen" Sachen sprechen konnten und wollten.

Für mich war Ada ebenso ein eindringlicher wie ein ruhiger Roman, den ich sehr gerne gelesen habe.