Rezension

Gut geschriebene Story, aber schlecht recherchiert

Whisper - Isabel Abedi

Whisper
von Isabel Abedi

Bewertet mit 4 Sternen

Noa kommt mit ihrer Mutter Kat und Gilbert, einem Freund der Familie für die Ferien in ein kleines Dorf im Westerwald. David, der im Ort wohnt, hilft ihnen beim Renovieren. Doch das Haus scheint ein Geheimnis zu bergen, und niemand aus dem Ort will wirklich darüber reden. Gemeinsam mit David macht Noa sich auf die Suche nach dem Geheimnis und stößt dabei auf einen ungeklärten Mordfall.

Ich habe bei diesem Buch sehr zwiespältige Gefühle. Es ist spannend geschrieben, und die Figuren sind gut und differenziert gestaltet. Noa und David sind mir sehr sympathisch, andere Figuren werden sehr vielschichtig beschrieben, so dass man nicht direkt hinter die Fassade schauen kann. Der Mordfall ist auch interessant in die Geschichte eingeflochten und man kommt nicht so leicht hinter die Wahrheit und muss wirklich bis zum Ende hin mit rätseln. Das alles fand ich sehr gut. Was mir nicht gefallen hat ist die schlechte Recherche. Da gibt es ein Buch „Die Brüder Löwenherz“ mit einer Widmung aus dem Jahr 1967 – dumm nur, dass dieses Buch erst 1973 erschienen ist. Aber da sich das Thema des Buches in diesem Buch hier mehrfach wiederfindet (gewidmet von einem Jonathan, der kleine, hilfebedürftige Bruder von David wird „Krümel“ genannt, Davids Beschützerrolle dem Bruder gegenüber und ähnliches), wurde es vermutlich aus diesem Grund eingebaut. Auch das „Spiel“ das die Autorin in das Buch einbaut wird in einer Weise in die Geschichte eingebaut, die schon fahrlässig ist.

Da die Geschichte an sich gut geschrieben ist, habe ich trotzdem 4 Sterne vergeben, ich würde die Autorin aber bei einigen Stellen im Buch gerne fragen, was sie sich nur dabei gedacht hat.