Rezension

Gut gestaltete Geschichte

Jahresringe - Andreas Wagner

Jahresringe
von Andreas Wagner

Bewertet mit 4 Sternen

Gelungenes Debüt

Inhalt übernommen: 

Von der Suche nach Heimat und uns selbst: 
eine große deutsche Familien-Geschichte am Rand des Hambacher Forstes 

Heimat, das ist für Leonore Klimkeit vor allem der Wald nahe des kleinen Dorfes, in dem die aus Ostpreußen Vertriebene Zuflucht gefunden hat. Zwischen den hohen Bäumen findet sie Trost und neuen Lebensmut. 
Doch als Leonores Sohn Paul zwölf Jahre alt ist, muss der Wald dem Braunkohle-Tagebau weichen, das Dorf wird umgesiedelt. In einer Neubausiedlung am Rand der Kreisstadt versucht Leonore, für Paul und später die Enkel Jan und Sarah eine neue Heimat zu schaffen. Die immer weiter fortschreitende Rodung des Waldes treibt jedoch einen tiefen Keil in die Familie – bis sich die Geschwister schließlich als Gegner gegenüberstehen: Denn während Jan einen der gigantischen Schaufelradbagger des Braunkohle-Konzerns steuert, schließt sich seine Schwester Sarah den Wald-Besetzern im Hambacher Forst an. 

Unaufgeregt und einfühlsam erzählt Andreas Wagner eine berührende Familien-Geschichte, die immer wieder die Frage stellt, was Heimat bedeutet. Gleichzeitig porträtiert sein Roman auf anschauliche Weise die Nachkriegs- und Wirtschaftswunder-Zeit in Deutschland, die Folgen des Braunkohle-Abbaus nicht nur für die Landschaft und die Ereignisse rund um den Hambacher Forst. 

Meine Meinung: 

Das Erstlingswerk des Autors halte ich,mit wenigen Einschränkungen ,für sehr gelungen. Er beschreibt neben einem bewegenden Familienroman,der sich über einen Zeitraum von 72 Jahren erstreckt, das Zeitgeschehen von der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg bis in die Gegenwart. Er zeichnet dabei ein schnörkelloses und gleichzeitig sehr genaues Bild seiner Protagonisten. Ebenso kann man sich mühelos in die jeweilige Atmosphäre und die verschiedenen Orte versetzen. 
Ich habe den Roman sehr gerne gelesen, er hat mich durchgehend gefesselt. 
Lediglich die mystischen Beschreibungen, welche zur Schwangerschaft von Leonore führten, trafen nicht meinen Geschmack. Aber da hat ja jeder seine eigene Einstellung zu. Außerdem fand ich das Ende etwas zu kurz geraten. 

Fazit: 

Ich spreche eine Leseempfehlung aus und vergebe vier Sterne.