Rezension

gute Unterhaltung für Zwischendurch

Beißen für Anfänger - Katie Maxwell

Beißen für Anfänger
von Katie Maxwell

Inhalt

Francesca Ghetti wäre einfach nur gern ein durchschnittlicher Teenager mit einem normalen Leben. Zugegeben, ganz normal ist es nicht, wenn man bei der kleinsten Berührung die Gedanken anderer lesen kann – aber Fran setzt alles daran, ihre Gabe geheim zu halten. Umso entsetzter ist die, als ihre Mutter sie mit nach Europa schleppt, wo sie sich einem magischen Wanderzirkus namens GothFaire anschließen. Als Fran allerdings auf den umwerfend gut aussehenden Ben trifft, erscheint ihr das Zirkusleben gar nicht mehr so schrecklich. Doch die Sache mit Ben hat einen Haken: Er ist ein Vampir, und angeblich ist Fran die Einzige, die in der Lage ist, seine Seele zu retten. Ziemlich hohe Ansprüche an die „erste große Liebe“ (und alles andere als normal), aber Bens Küsse sind so unwiderstehlich, dass Fran beschließt, dem Übernatürlichen eine Chance zu geben. Und es ist ihr plötzlich auch gar nicht mehr so egal, dass der Zirkus in Schwierigkeiten steckt. Denn ein Dieb treibt sein Unwesen, der schon mehrfach auf magische Weise den Safe des Direktors ausgeräumt hat. Obwohl Fran sich zunächst heftig dagegen sträubt, ihre Gabe zu offenbaren, ist schon bald klar, dass sie die einzige ist, die den Dieb enttarnen und GothFaire vor dem Ruin retten kann.

 

Erster Satz

„Was willst du zuerst machen – deine Aura fotografieren lassen oder die Hexe um einen Zauber bitten?“, fragte ein Mädchen.

 

Cover

Zunächst stechen einem die Beine und die grünen Turnschuhe ins Auge. Sie sind aus „Lack“. Die Kette mit dem Kreuz ist ein niedliches Accessoires, welches einem erst beim zweiten Blick auffällt. In der oberen Hälfte des Covers sind helle Scherenschnittfiguren auf dunkelrotem, wolkigem Himmel zu sehen. Die Figuren entstammen von den Motiven her eindeutig einem Zirkus. Sie sind sehr filigran und sehen zauberhaft aus.

Das Cover finde ich wirklich sehr gelungen. Die Hauptelemente – eine Teenagerin und ein Zirkus – nehmen deutlich Bezug auf den Inhalt des Buches. Der dunkle, rot gefärbte Himmel zeugt von der etwas düsteren Stimmung des Gothic-Marktes und dessen Problemen.

 

Charaktere

Fran ist die Protagonistin des Buches. Das Buch ist aus ihrer Sicht geschrieben, wodurch man auch Einblick in die Gedanken von Fran hat. Sie ist eine typische Teenagerin. Im Laufe des Buches macht sie eine Entwicklung durch, dennoch behält sie ihre spontane, trotzige Art. Im Laufe des Buches lernt sie mit ihrer Gabe umzugehen und sie zu nutzen. Sie passt wirklich super in diese Geschichte. Sie stolpert von einem Abenteuer ins Nächste, schafft es aber immer mit Hilfe ihrer Freunde alle Abenteuer zu bestehen und Probleme zu lösen.

 

Ben ist eine von Frans Bezugspersonen. Er ist ein Vampir und offenbart Fran, dass sie seine Auserwählte ist und seine Seele retten kann. Er kann sie nicht belügen und schweigt sie in Gesprächen stattdessen an. Zusätlich kann er mit Fran in Gedanken kommunizieren, wodurch es zu einigen witzigen Situationen oder sogar Diskussion kommt. Ich finde durch seine hilfsbereitschaft und seinen ausgeprägten Beschützerinstinkt wirkt er sehr sympathisch. Er ist in der Rgel der ruhige Pol der Geschichte. Desöfteren sorgt er jedoch auch für Schreckensmomente.

 

Imogen ist Bens Schwester und Frans beste Freundin auf dem Markt. Meist steht sie Fran mit Rat und Tat zur Seite. Manchmal wirkt sie aber auch wie eine Teenagerin, die sich mit Fran unüberlegt in (un)gewollte Abenteuer stürzt. Frans Mutter ist eine beliebte Wicca-Hexe und steht ihrer Tochter bei. Natürlich werden die mütterlichen Sorgen, gerade in Bezug auf Ben, sehr deutlich. Immer wieder kommt es zum Streit. Soren, Tesla und die Wikinger sind weitere wichtige Nebencharaktere. Mit Soren konnte ich nicht so viel anfangen und die Modernität der Wikinger fand ich etwas zu übertrieben. Dennoch ergaben alle Charaktere ein homogenes und passendes Umfeld für die Geschichte.

 

Meine Meinung

Ich mochte das Buch ganz gerne. Es hat mich wirklich gut unterhalten. Das lag mit Sicherheit nicht nur am leicht lesbaren Schreibstil. Der Schreibstil gefiel mir gut. Durchgehend war das Buch flüssig lesbar und immer wieder mit witzigen oder romantischen Szenen gespickt.

Das Buch ist aus zwei Büchern zusammengesetzt. Nach dem ersten Teil „Hexenzirkus“ folgt direkt „Geisterblues“ als zweiter Teil. Zwischen den Teilen vergehen einige Wochen in denen Fran fester Bestandteil der Zirkusgemeinschaft wird. Wenn man das im Vorhinein weiß stiftet der Zeitsprung auch gar keine Verwirrung.

„Hexenzirkus“ ist am Anfang des 1. Kapitels noch etwas verwirrend. Es braucht einige Seiten bis man sich in die Story einfindet, die Charaktere auseinanderhalten kann und in die Situation eintaucht. Dann möchte man das Buch nicht mehr aus der Hand legen, da bei der Suche nach dem Dieb bis zum Ende wirklich unklar bleibt wer der Schuldige ist.

„Geisterblues“ spielt, nicht mehr wie „Hexenzirkus“ in Ungarn, sondern in Schweden, was mir persönlich sehr gefällt. Im Verlauf des Buches empfand ich Fran und Ben häufig nur wie gute Freunde und nicht wie ein Paar. Die Zweisamkeit der beiden kam mir ein bisschen zu kurz. Stattdessen waren die Wikinger ständig präsent. Dies und die Tatsache, dass sie doch ein wenig zu modern für meinen Geschmack waren, hat mich auf die Dauer ein wenig gestört.

Grundidee: 4/5

Schreibstil: 5/5

Spannung: 4/5

Emotionen: 3/5

Charaktere: 4/5

Liebesgeschichte: 4/5

 

Fazit

Die Kritikpunkte sind wirklich nur Kleinigkeiten, die mir aufgefallen. Im Großen und Ganzen hat mich das Buch aber gut unterhalten. Der Schreibstil der Autorin flüssig lesbar und macht das Buch zu einer schönen Lektüre für Zwischendurch.

Ich gebe 4 von 5 Sternen.