Rezension

Guter Auftakt der Serie

Schloss der Engel. - Diana Itterheim, Jessica Itterheim

Schloss der Engel.
von Diana Itterheim Jessica Itterheim

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext:

Verliebt in einen Racheengel

Lynn wird von ihren Eltern auf ein Internat geschickt und verirrt sich in eine Schule für angehende Schutzengel. Hier begegnet sie Christopher, einem Racheengel. Nach anfänglichen Reibereien verliebt sich die sechzehnjährige Internatsschülerin in den zunächst anmaßenden und allzu selbstgefälligen Mister Perfect, der ihr die kalte Schulter zeigt. Doch Lynns Erscheinen in Christophers Welt weckt nicht nur sein, sondern auch das Interesse der anderen, der gefährlichen Seite des Universums der Engel.
Zwei mächtige Wesen, die Totenwächterin und ein dunkler Wächterengel, verstricken sie bei ihrem diabolischen Kampf um Einfluss und Macht in ihr unheilbringendes Spiel. Und Christophers Entscheidung, Lynn vor beiden zu schützen, verlangt mehr von ihm, als er bereit ist zu geben.

Meine Meinung:

“Schloss der Engel” ist der erste Band einer Fantasy-Trilogie rund um Lynn und den Racheengel Christopher.

Die Story wird aus der Ich-Perspektive von Lynn erzählt. Gerade diese Perspektive eignet sich eigentlich perfekt um die Gefühlswelt der Protagonistin zu durchleuchten, aber leider muss ich hier schon zu einem winzigen Kritikpunkt kommen: Für mich als Leser wird gar nicht so richtig klar, warum sie sich denn nun in Christopher verliebt. Ich persönlich habe es so erlebt, dass sie auf einmal plötzlich verliebt ist und dann gibt es keinen anderen mehr für sie. Selbst wenn es Liebe auf den ersten Blick ist, fehlt für mich doch ein gewisser Prozess.

Die Umgebung und das Setting der Geschichte sind einfach traumhaft. Wir befinden uns in einem Schluss mit Türmchen und verwinkelten Plätzen. Es gibt einen See und einen Wald, der das Gebäude umringt. Für mich persönlich ein sehr romantischer Schauplatz, den ich mir bildlich vorstellen konnte. Dies ist auch dem flüssigen, aber trotzdem malerischen Schreibstil geschuldet. Deswegen war das Buch auch innerhalb eines Tages ausgelesen.

Die Spannung baut sich langsam auf und ist dann bis zum Ende hin vorhanden. Allein in der Mitte gibt es einen kleinen Einbruch, aber dieser wird durch das gewaltige Ende wieder gut gemacht. Natürlich gibt es dann auch noch einen bösen Clifffanger, deswegen freue ich mich schon auf Band 2, der wohl im Februar erscheinen wird.

Die Protagonistin Lynn ist mir (wie oben schon erwähnt) teilweise ein bisschen zu gefühlsgesteuert gewesen. An einigen Stellen hätte ich mir gewünscht, dass sie ein bisschen mehr nachdenkt, bevor sie handelt. Schon alleine deswegen, um ihrer Vorbildfunktion gegenüber dem Leser gerecht zu werden. Auf sein Herz zu hören mag ja in manchen Situationen romantisch sein, aber sie stürzt sich einfach blind in jede Gefahr.

Das Charakterbild hat mir aber insgesamt sehr gut gefallen, weil jeder einem bestimmten Typen zuzuordnen ist. Wir haben die klassischen Teenagerrollen im Internat (Zicke, beliebte Schülerin, Streberin, Außenseiter), aber auch die Personen außerhalb der Engelswelt sind durch ihre Individualität authentisch.

Einen weiteren Pluspunkt vergebe ich für die Abgrenzung der verschiedenen Welten. Leider kann ich hier nicht so viel sagen, ohne zu spoilern. Aber unsere Welt wird beispielsweise durch ihre Normalität real, während es im Internat wie in einer anderen Sphäre schwebt (alles weitere müsst ihr selber herausfinden).

Wer mal etwas anderes als Vampire oder Werwölfe lesen möchte, ist bei diesem Engels-Fantasy-Roman gut aufgehoben. Allerdings ist zu sagen, dass es hier weniger um Abenteuer/Action geht, als dass viel mehr der Fokus auf die Liebe gelegt ist.

Bewertung: 4 / 5 Sterne