Rezension

Guter Schwedenkrimi mit Potenzial

Sturmrot -

Sturmrot
von Tove Alsterdal

Bewertet mit 3 Sternen

Dies ist mein erster Krimi von Tove Alsterdal und ich war sehr gespannt darauf.

Olof Hagström, der als 14-jähriger nach dem Mord an der siebzehnjährigen Lina seine Heimat verlassen musste, biegt, einem Impuls folgend, von der Autobahn ab, um nach 23 Jahren sein Elternhaus zu besuchen. Im Bad stößt er auf den toten Körper seines Vaters. Natürlich wird er von der Polizei sogleich als mutmaßlicher Täter eingestuft.

Mit den Ermittlungen zum Mord an Sven Hagström wird die junge Polizistin Eira Sjödin betraut, die nach einigen Jahren in Stockholm wieder in den beschaulichen Ort Kramfors zurückkehrt, um sich mehr um ihre demenzkranke Mutter zu kümmern. Bei ihrer Recherche findet sie Spuren, die auch in Ihre eigene Vergangenheit als Kind zurückreichen.

Die Autorin hat gekonnt immer wieder die Vergangenheit gut in die Gegenwart eingewoben. Bei den sehr anschaulichen Orts- oder Naturbeschreibungen kann der Leser die schwedische Natur sozusagen hautnah miterleben. Der Schreibstil ist flüssig, leider wird alles in einer Ausführlichkeit beschrieben, was die ganze Handlung etwas langatmig erscheinen ließ, so dass für mich kein gleichbleibender Spannungsbogen entstehen konnte. Die Charaktere, mit ihren ganz eigenen Biographien, wirken sehr authentisch. Die Autorin hat mit Eira Sjödin eine sehr empathische und zielstrebige Protagonistin erschaffen und für die folgenden Bücher der Trilogie gibt es auf jeden Fall noch Potenzial nach oben.
Bei diesem Roman hat sich Tove Alsterdal an wirklichen Fällen aus der Vergangenheit orientiert und zeigt auf, dass die angewandten Methoden und die damaligen Gesetzesvorgaben zu unrecht Leid über ganze Familien gebracht haben.
Leider konnte mich das Buch nicht ganz überzeugen.