Rezension

häßliches kunstwerk

Fünf Kopeken - Sarah Stricker

Fünf Kopeken
von Sarah Stricker

Bewertet mit 0.5 Sternen

die mutter, die bis zum schluß keinen namen bekommt, ist erst 49, hat krebs und weiß, daß sie bald sterben wird. und so fängt sie an, ihrer tochter, deren namen man auch erst ganz spät erfährt, ihr leben zu erzählen.

sie war ein spätes einzelkind, häßlich und hochbegabt. ihr vater, ein liebloser, großkotziger geschäftsmann hat sie gefordert und gefördert, ihre mutter stand hysterisch leidend daneben. eine normale kindheit sieht anders aus.
dann beginnt die mutter zu studieren, lernt arno kennen, der sie abgöttisch liebt, den sie aber nicht lieben kann, denn liebe ist in ihrem leben noch nicht vorgekommen. sie zieht mit ihm zusammmen und entwickelt einige schrulligkeiten, z.b. lügt sie wie gedruckt.
dann sieht sie in der bahn einen ungepflegten ukrainer, dem sie hinterher rennt, schließlich bis in seine versiffte wohnung, mit dem sie ungehemmten sex hat, der nichts von ihr wissen will, von dem sie aber nicht lassen kann.

soweit die geschichte. harter tobak, den sich die tochter anhören muß. und im verlauf der geschichte muß sie sich dann auch noch fragen, ob ihr vater denn eigentlich wirklich ihr vater ist.

was dieses buch so anders macht, ist die sprache. dieser schreibstil springt zwischen schnellen aufzählungen, einzelnen worten, zitaten, halben sätzen, schachtelsätzen, pfälzer dialekt, russischen brocken, englischen worten, tatsächlcih passiertem, fiktivem.... derart schnell hin und her, daß man oft nochmal zurückblättern muß, um zu verstehen, was da eigentlich gemeint war.

meine ehrliche meinung: ein häßliches kunstwerk, das einige faszinierte liebhaber finden wird, für viele aber einfach nur ein häßliches kunstwerk bleiben wird.