Rezension

Herzensbuch

Paradise Garden -

Paradise Garden
von Elena Fischer

Bewertet mit 4 Sternen

Das Buch "Paradise Garden" handelt von der 14-jährigen Billie und ihrer Mutter Marika, die in einer kleinen Wohnung in einer Hochhaussiedlung ein einfaches aber glückliches Leben führen. Marika versucht durch ihre Kreativität und ihren Einfallsreichtum wieder wett zu machen, wenn am Ende des Monats das Geld nur für Nudeln mit Ketchup reicht. "Ein neuer Monat war wie ein neues Leben. An jedem Monatsanfang versuchte meine Mutter das Monatsende wieder gutzumachen. An jedem Monatsanfang sagte meine Mutter: " Lass uns etwas unternehmen."." (Seite 26)

Billie weiß bereits in jungen Jahren, mit welchen Tricks sie sich über Wasser halten können. Billie und Marika verbindet eine enge Mutter-Tochter-Beziehung, dennoch weiß Billie nichts über die Vergangenheit ihrer Mutter oder wer ihr Vater ist. Als Billies Großmutter von heute auf morgen aus Ungarn anreist, ist der bunte Alltag gestört. Zwischen Marika und ihrer Mutter kommt es vermehrt zu Streitereien, die hauptsächlich die Vergangenheit betreffen. Dann kommt Marika durch einen tragischen Unfall ums Leben und Billie ist auf sich allein gestellt. Sie macht sich mit dem Auto auf die Suche nach ihrem Vater und eigentlich auch nach sich selbst und kann auf dieser Reise all das anwenden, was ihre Mutter ihr beigebracht hat.

Auch wenn bereits der erste Satz des Buches verkündet, dass Billies Mutter diesen Sommer verstorben ist, hat mich die Art und Weise des Todes doch etwas geschockt. Die Wut und Trauer, die Billie dann verspürt, hat die Autorin authentisch dargestellt. "Mein Leben war in zwei Teile zerfallen. In ein Davor und in ein Danach. Davor war meine Mutter die Antwort, danach war sie die Frage." (Seite 138) "Ich war eine Pflanze ohne Erde. Ich war eine Schnecke ohne Haus. Ich war ein Käfer, der auf dem Rücken gelandet war." (Seite 140) Ich hätte Billie am liebsten in den Arm genommen und sie getröstet. Dass sich Billie dann auf die Suche nach ihren Wurzeln macht, ist mehr als verständlich. Leider fand ich die Reise dahin etwas unrealistisch (Welches 14 jährige Mädchen setzt sich hinters Steuer und fährt damit durch halb Deutschland?), was aber meinem Lesevergnügen nichts anhaben konnte. Mir hat das Buch viele schöne Lesestunden bereitet. Die Figuren, die die Autorin erschaffen hat, waren authentisch und liebenswürdig.