Rezension

Hohe Thrillerkunst von Anfang bis Ende

Overkill: Der Sündenfall -

Overkill: Der Sündenfall
von Astrid Korten

Bewertet mit 5 Sternen

Im Mehrfamilienhaus in der Johannisgasse 17 in der Kleinstadt Berg am Starnberger See in Oberbayern scheint die Welt noch in Ordnung. Hier leben Theo Hagen mit Frau Julia und den Kindern Emma und Lukas, Severin Küpper mit Frau Hannah und Sohn Jonas, Samuel und Cora Lemberg und Andreas Tauber mit Frau Marleen und Tochter Charis. Bis plötzlich erst gehäutete Kaninchen gefunden werden und dann Andreas Tauber ermordet in seinem Büro liegt.

Hauptkommissarin Mo Celta von der Kripo Starnberg übernimmt die Ermittlungen. Die Zeit drängt, denn wie es aussieht wird Tauber nicht der einzige Tote bleiben.

Kristin Pang, die Astrid Korten auch in ihrer Danksagung erwähnt, hat wieder ein grandioses Cover geschaffen. Lange habe ich mich gefragt, was die Hasenmaske bedeutet. Aber das klärt sich während des Lesens dann auf.

Bei den Aufzeichnungen vom August 2021 bekomme ich erste Gänsehaut, die sich auch im August 2022 nicht verflüchtigt. Wer ist das, der die Unzulänglichkeiten des Lebens beheben will? Wer ist dieser Torwächter?

Durch die farbigen Bilder, die Autorin Astrid Korten mir in den Kopf zaubert, bin ich sofort mitten drin in der Kleinstadt Berg am wunderschönen Starnberger See und beginne mit HK Mo Celta von der Kripo Starnberg zu ermitteln. Ich meine die Angst, die die Bewohner des Hauses umtreibt, zu spüren. Aber es kommen auch immer mehr Geheimnisse ans Tageslicht, die jeder Einzelne gerne unter der Oberfläche gehalten hätte. Auch Julia hat ihre Gründe und will den Mörder ganz schnell finden.

Die Geschichte wird aus der Sicht von Julia Hagen erzählt, die eine ganz spezielle Beziehung zu dem Opfer hatte. Aber auch der Täter kommt mit seinen Gedanken, die er in einem Tagebuch festhält immer wieder zu Wort und treibt mir die Gänsehaut auf die Arme. Ich persönlich hatte den Täter schon einige Male dingfest gemacht, musste aber einsehen, dass ich mich jedes mal habe täuschen lassen.

Mit ihrem exzellenten Erzählstil treibt mich Astrid Korten nur so durch die Seiten und ich kann einfach nicht aufhören zu lesen, bis ich weiß wer… Dann sitze ich hier, bin schockiert und kann nicht glauben, wie sich hier alles auflöst. Einfach entsetzlich, aber auch grandios.

Ein absolut spannendes Verwirrspiel bis zum Ende, das mich gefesselt, gepackt und nicht mehr losgelassen hat. Eines meiner Lesehighlights in diesem Jahr.