Rezension

Humorvolle Geschäftskorrespondenz - entstanden aus der Liebe zu Büchern

84, Charing Cross Road - Helene Hanff

84, Charing Cross Road
von Helene Hanff

Bewertet mit 5 Sternen

Im Jahr 1949 wendet sich Helene Hanff an  Marks & Co in London und fragt nach bestimmten Büchern. Aus diesem ersten Brief entwickelt sich über 20 Jahre eine Geschäftskorrespondenz, die im Laufe der Zeit weit über das geschäftliche hinausgeht. Zwischen Helene Hanff und Frank Doel und den übrigen Angestellten entwickelt sich über die Jahre eine Freundschaft.

Da es sich offiziell um Geschäftsbriefe handelt, wurden diese ordentlich archiviert. Nach dem Tod von Frank Doel hat Helene Hanff die Briefe einem Zeitungsverlag zur Veröffentlichung angeboten. Gott sei Dank interessierte sich ein Buchverlag für die Sammlung  und hat sie als Buch veröffentlicht.

Ich war zuerst sehr skeptisch als ich hörte, dass es sich um einen reinen Briefwechsel handelt. Aber dieses schmale nur knapp 160 Seiten zählende Buch beinhaltet so viel. Es erzählt von der Bücher liebenden Helene, die ihre Wünsche mit einer entwaffnenden Direktheit formuliert; dabei witzig und ironisch aber nie verletzend ist. Es erzählt über Freundschaft und Hilfsbereitschaft und den kleinen Widrigkeiten des Lebens.

Vor allen Dingen die ironische Direktheit von Helene Hanff hat mich immer wieder zum Lachen gebracht. Hier eine kleine Kostprobe: “Sie rasender Blitz! Sie machen mich ganz schwindelig, wenn Sie mir …. mit solch atemberaubender Geschwindigkeit herüberschicken. Wahrscheinlich ist Ihnen nicht klar, dass ich sie vor kaum länger als zwei Jahren bestellte. Wenn Sie in diesem Tempo fortfahren, werden Sie einen Herzinfarkt bekommen!“

Dieses Buch ist ein köstliches Kleinod und bekommt von mir eine unbedingte Leseempfehlung.