Rezension

wir sollten alle mehr Briefe schreiben!

84, Charing Cross Road - Helene Hanff

84, Charing Cross Road
von Helene Hanff

New York City, 1949: Als die Drehbuchautorin Helene Hanff eine Anzeige einer Buchhandlung in London über antiquarische Bücher findet, beschließt sie einen Brief zu schreiben, um dort nach Büchern zu fragen, die sie in den USA nicht findet. Hieraus entsteht eine jahrlange Brieffreundschaft zwischen Frank Doel, dem Angestellten in der Buchhandlung Marks & Co., 84, Charing Cross Raod, London und Helene Hanff. Teilweise erhält sie auch Briefe von Franks Familie und von anderen Angestellten der Buchhandlung.  Sie schickt ihnen Pakete mit Waren, die im rationierten Nachkriegs-England nicht zu bekommen sind und bestellt immer wieder Bücher, die Frank und seine Kollegen suchen und ihr gegen US-$ schicken. Die Korrespondenz beinhaltet die aktuelle Situation in den beiden Ländern und diverse Plänkelleien, Helene erzählt von ihren Projekten, es geht um Umrechnungskurse (Pfund in Dollar) und nicht zuletzt um Bücher.

Als Frank Ende der 60er Jahre stirbt, entschließ sich Helene den Briefwechsel, mit Genehmigung seiner Familie und der anderen Beteiligten, zu veröffentlichen. Es handelt sich also nicht um einen Roman, sondern um einen echten Briefwechsel.

Was daraus entstanden ist, ist dieses kurzweilige Buch, bei dem man schmunzeln, und laut lachen muss und manchmal auch sehr gerührt ist. Helenes Ton ist oft nahezu frech, aber offensichtlich teilt der Engländer ihren Humor. So beginnt ihr Brief vom 02.09.1955 folgendermaßen: "Sie (gemeint ist Frank) wollen mir doch nicht in ller Seelenruhe sagen, dass Sie all die Jahre diese Riesenkataloge herausgebracht haben und Sie sich jetzt zum ersten Mal aufraffen, mir einen zu schicken? Sie Schuft!" :-)

Einfach nur schön!