Rezension

Ich sehe was, was du nicht siehst!

Ludwig und das Nashorn -

Ludwig und das Nashorn
von Noemi Schneider

Bewertet mit 4 Sternen

Ludwig ist bereits in seinem Zimmer und wartet auf seinen Vater, dass ihm dieser "Gute Nacht" sagt. Als der Vater hört, dass Ludwig mit jemandem spricht, fragt er, wer denn noch im Zimmer sei. Als er das Nashorn nicht entdecken kann, wird er ungeduldig und kann Ludwig nicht verstehen. Trotzdem glaubt er an den Mond, obwohl er ihn in diesem Moment auch nicht sehen kann. So beginnen die beiden zu philosophieren.

Noemi Schneider erzählt in diesem Kinderbuch über die Frage nach der Existenz von Dingen und ob diese wirklich anwesend sind und wie man die Nicht-Anwesenheit denn beweisen will. Genau über diese Frage hat bereits der Philosoph Ludwig Wittgenstein mit seinem Professor Bertrand Russell diskutiert. Die Autorin beschreibt die Suche nach der Antwort sehr anschaulich und erklärt Kinder so auch sehr kindgerecht, was genau ein Philosoph tut.

Das Künstler- und Illustratorenduo Golden Cosmos hat dieses Kinderbuch auf seine ganz eigene besondere und einzigartige Art und Weise illustriert. Die Farben sind sehr grell und die Anzahl der verwendeten Farbtöne auf ein Minimum beschränkt.

Meine Tochter und ich waren sehr neugierig auf dieses besondere und schon im Vorfeld sehr gelobte Bilderbuch. Die Geschichte hat uns sehr gut gefallen und wir haben noch lange über Philosophie gesprochen. Allerdings fanden wir die Illustrationen leider nicht so schön und konnten nichts damit anfangen. Ich, als Erwachsene, kann den künstlerischen Wert der Bilder durchaus verstehen und nachvollziehen, verstehe aber auch meine Tochter, die alles zu grafisch und reduziert findet.