Rezension

Interessant und bewegend

Die Regenbogentruppe - Andrea Hirata

Die Regenbogentruppe
von Andrea Hirata

Bewertet mit 4 Sternen

Die Geschichte der Regenbogentruppe spielt in einem kleinen Dorf auf der indonesischen Insel Belitung. Obwohl Belitung reich an Bodenschätzen ist, sind die Bewohner der Insel überwiegend sehr arm. Die Erlöse aus dem Abbau landen in den Taschen der Bergbaugesellschaft und des Staates. Die normalen Einwohner ernähren ihre Familien mit harter Arbeit in den Minen oder als Fischer. Und doch haben sie die Hoffnung an eine bessere Zukunft nicht aufgegeben. Zwar nicht für sich selbst, aber für ihre Kinder.
Und daher wollen einige Eltern ihre Kinder zum neuen Schuljahr in die Schule schicken. Die Muhammadiyah-Schule ist die einzige, auf die ihre Kinder gehen können, denn hier werden keine Gebühren genommen, man verspricht sich zudem, dass die Kinder hier im Islam unterrichtet werden.
Pak Harfan, Rektor und Lehrer, und die erst 15 jährige Bu Mus wollen den Kindern zeigen, wie wichtig die Schule ist und das man hier etwas fürs Leben lernt. Für ihr Selbstvertrauen gibt Bu Mus ihren 10 neuen Schülern den Namen "Regenbogentruppe". Trotz vieler Schwierigkeiten und Hindernisse lassen die jungen Schüler und ihre tapferen Lehrer sich nicht entmutigen und kämpfen für eine bessere Zukunft.
"Die Regenbogentruppe" zeigt uns wie die Schüler Ikal, Mahar, Sahara, A Kiong, Borek, Trapani, Kucai, Syahdan und Harun für sich und ihre Schule kämpfen. Schaffen sie es, ein besseres Leben als ihre Eltern und dem Großteil der Bevölkerung zu erreichen?
Der Autor Andrea Hitara ist der Ich-Erzähler in der Geschichte. Warum er nun einen anderen Namen trägt, habe ich im Buch leider nicht erfahren können. Als kleiner Junge schwor er sich, für seine tapfere Lehrerin Bu Mus ein Buch zu schreiben. Dieses Versprechen hat er nach vielen Jahren eingehalten und mit "Die Regenbogentruppe" ein eindrucksvolles Buch geschrieben, in der er das harte Leben und den Kampf auf Belitung schildert. Man merkt an dem Kampf von Bu Mus und den Kindern, wie wichtig ihnen ihre Schule ist. In unserer westlichen und reichen Welt ist es eine Selbstverständlichkeit, dass man zur Schule geht und für viele Kinder eher eine Qual als eine Chance sich selbst zu ent-
wickeln und zu lernen.
Der Schreibstil des Buches ist sehr bildhaft und versprüht eine besondere Atmosphäre. Man liest gespannt, ob es den Kindern gelingt, ihr "Recht" auf Schule zu sichern. Schön fand ich es auch, dass man ein Bild der Muhammadiyah im Buch abgedruckt hat, so konnte man seine Vorstellung der Schule mit dem Original vergleichen.