Rezension

Intrigen und Spannung

Der achte Kreis -

Der achte Kreis
von Philipp Gravenbach

Bewertet mit 4 Sternen

Schon seit längerer Zeit arbeitet die junge Türkin Ishikli Caner für die grauen Wölfe, doch am liebsten würde sie aussteigen und zwar sofort. Der Wunsch scheint zum Greifen nah, doch dann wird ihr Bruder entführt. Ausgerechnet der Vatikan scheint hinter der Entführung zu stecken und Caner wird nach Rom gelockt. Doch auch die deutschen Ermittler Roth und Freudensprung unter der Leitung von Thomas Kopetzky sind involviert.
Ein Buch dessen Klappentext mich neugierig machte: Intrigen, Mafia, Vatikan und alles miteinander verwickelt klang schon unheimlich spannend. Der Einstieg gestaltete sich allerdings als nicht ganz so leicht, da hier doch eine Menge Personen und Schauplätze auf den Leser einstürmen. Das legt sich dann aber im Laufe des Buches und nach und nach erhält man einen besseren Durch- und Überblick.
Der achte Kreis ist der erste Teil einer neuen Reihe rund um Ishikli Caner und man spürt, dass hier noch einiges mehr passieren wird, bzw. noch nicht verraten wurde. Der Schreibstil des Autors liest sich flüssig und fesselnd und Gravenbach versteht es sehr gut, seinen Worten so viel Leben einzuhauchen, dass man beim Lesen den Eindruck hat, einen Actionfilm zu schauen. Es geht hier um Mord, Intrigen, Lügen, all das verursacht durch den Vatikan und Beweise dafür befinden sich auf einem Datenträger. Kein Wunder also, dass hier von allen möglichen Seiten versucht wird, an den Datenträger heranzukommen.
Erzählt wird die Handlung durch einen neutralen Erzähler aus unterschiedlichen Perspektiven. Dabei stehen hauptsächlich die Ermittler Roth und Freudensprung, Caner und ein Kardinal im Vordergrund, aber auch weitere Perspektiven werden mit integriert. Insgesamt muss ich sagen, dass ich die Grundzüge der Handlung als glaubwürdig und vorstellbar halte.
Durch all diese unterschiedlichen Perspektiven fehlte mir insgesamt ein wenig Tiefgang bei den Charakteren. Natürlich gibt es ja noch genügend Raum in folgenden Bänden die Charaktere weiterzuentwickeln, so dass ich das in diesem Fall nicht als negativ bewerte, trotzdem gab es doch das ein oder andere bekannte Ermittlerklischee. Dem gegenüber steht dann Caner, die, bis auf das kleine Detail eine Auftragsmörderin zu sein, fast schon Superkräfte hat. Trotzdem fand ich die Charaktere interessant und konnte sie mir genügend vorstellen, um der Geschichte Leben einzuhauchen.
Mein Fazit: der achte Kreis ließ sich nach meinen Einstiegsschwierigkeiten leicht und flüssig lesen. Dabei erzeugt der Autor ein actionreiches Kopfkino das für spannende Unterhaltung sorgt. Zwar blieben mir die einzelnen Figuren noch fern, was sich aber bestimmt im Laufe der Reihe verbessern wird. Wer actionreiche Unterhaltung mit vielen Intrigen mag, ist hier genau richtig.