Rezension

Ist es tatsächlich so einfach?

Die Kunst, einfache Lösungen zu finden - Christian Ankowitsch

Die Kunst, einfache Lösungen zu finden
von Christian Ankowitsch

Bewertet mit 4 Sternen

Die Lektüre ist ausdrücklich an Otto Normal gerichtet und nicht an „Härtefälle“. Es werden also keine Wunden aufgerissen oder thematisiert. Vielmehr möchte der Autor als Anstubser fungieren. Dies gelingt ihm nahezu mühelos bei Willigen und Einsichtigen. Nicht alles muss 1:1 ausprobiert werden, da man beim Lesen sowieso auf ganz eigene individuelle Ideen kommt.

„Einfach“ mal auf Abwege begeben erfordert allerdings Mut und vor allem Überzeugung. Mut zum Umdenken und die Überzeugung, dass anderes Handeln auch andere Reaktionen auslöst. Sich neu zu positionieren, ändert bekanntlich auch die Position und somit all das, was darauf folgt. Die gesamte Tragweite ist aber nur zu ergründen, wenn man etwas TUT. Schritt für Schritt, nicht gleich alles auf einmal. Wichtig ist das eigene Mitkommen, Verinnerlichen und Festigen.

In der vorliegenden Art und Weise wurde der Leser sicher noch nicht dazu animiert und darin bestärkt. Leichtfüßig und humorvoll geht es zu, ohne dabei den ernsten Hintergrund des Buches zu vernachlässigen. Der Leser wird nie überfordert. Klare, eindeutige Aussagen, die leicht zu verstehen und sehr einprägsam sind. Praxisbeispiele und Eselsbrücken tragen ebenso zum Gesamtanliegen bei wie Gesellschaftsanalysen und psychologisch fundierte Gedankenspiele, die es anlassspezifisch in die Tat umzusetzen gilt.

Wer etwas verändern möchte, muss bei sich beginnen. Er muss nach innen und außen wirkend in Aktion treten. Aber diesmal eben nicht so wie sonst. Und vielleicht ist es am Ende eben doch so einfach. Die Grundlagen hierfür bietet dieses Buch. Danach kommt es auch jeden selbst an. Bevorzugt bei all denen die sich schon länger mit dem Gedanken tragen „so kann es nicht weiter gehen“, egal auf welcher zwischenmenschlichen oder ganz persönlichen Ebene.