Rezension

Jahreshighlight. Schon lange kein so tolles Buch mehr gelesen.

Fuck you, Love - Daniela Hartig

Fuck you, Love
von Daniela Hartig

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt

Es beginnt mit einer harmlosen Party. Der Alkohol fließt in Strömen. Alle haben Spaß. Die Party endet für Floyd aber alles andere wie erwartet. Denn er hat ein Blackout und erinnert sich an nichts. Er hat nur Flashbacks die ihm Eindrücke von der Party liefern, die alles andere als gut sind. Was ist in der Nacht wirklich passiert?

Floyds genießt sein Leben im Reichtum, er denkt ihm könne nichts anhaben. Mehr als Geld bräuchte man doch nicht, um glücklich zu sein. Doch dann trifft er auf Storm, die sein ganzes Leben auf dem Kopf stellen wird.

Meine Meinung

Als ich das Buch zum allerersten Mal gesehen habe, war es wirklich Liebe auf den ersten Blick. Das Cover und der Titel haben mich sofort angesprochen, weshalb ich mich dann auch wirklich riesig gefreut habe, als ich das Glück hatte Danielas Buch als Rezensionsexemplar lesen zu dürfen.

Dankeschön an dieser Stelle nochmals an Daniela Hartig.

Ich habe das Buch schon vor einer längeren Zeit gelesen, musste aber einfach erstmal diese Geschichte sacken lassen. Dieses Buch hat mich einfach so mitgenommen. Ich musste erstmal die richtigen Worte finden umso ein übertrieben gutes Buch zu bewerten. Ich weiß immer noch nicht ob meine Worte überhaupt dafür ausreichen.

Cover

Das Cover ist so wunderschön, anders kann man das gar nicht sagen. Die Blumen stehen sehr stark im Kontrakt zu dem Titel „Fuck, You Love.“ Sie wirken auf dem weißen Untergrund eher schüchtern und mädchenhaft, total gegensätzlich zur eigentlichen Geschichte. Aber ich finde gerade das passt total.

Geschichte

Die Geschichte beginnt womit man wohl nicht gerechnet hätte, die ganze Zeit steht diese eine Frage im Raum: Was ist in der Nacht wirklich passiert?! Ich konnte selber kaum aufhören darüber nachzudenken, was ist, wenn er es wirklich getan hat?! Was wird dann passieren?!

Dieses Buch hat mich einfach so fertiggemacht. Ich habe so mit der Geschichte und den Protagonisten mitgefiebert. Es hat mir gar keine Ruhe mehr gelassen, ich konnte das Buch einfach nicht zur Seite legen, ich musste wissen was wirklich passiert ist.

So viele Wendungen, Hochs und Tiefs. Ich kam gar nicht mehr klar. Meine Gefühlswelt war vollkommen durcheinander. Ein Buch das mich nicht nur überzeugt hat, es hat mich zerstört.

Protagonisten

Unterschiedlicher könnten Protagonisten nicht sein. Storm ist aus der Unterschicht, ihre Familienverhältnisse sind alles andere als schön. Alleine versucht sie klarzukommen. Floyd hingegen kommt aus reichem Hause und so benimmt er sich auch. Denkt er könnte sich mit Geld alles kaufen. Lässt sich immer schön bedienen.

Floyd war mir zunächst so unsympathisch, so ein aufgeblasener, egoistischer Schnösel. Aber er macht eine wirkliche starke Wandlung durch. Denn durch Storm sieht er wie es anderen Menschen geht. Auch merken wir als Leser das auch er sein „Päckchen“ zu tragen hat. Mit seinen Eltern versteht er sich alles andere als gut. Im Nachhinein ist mir Floyd wirklich ans Herz gewachsen. Durch seine ehrliche Art und Weise habe ich ihn wirklich liebgewonnen.

Storm ist echt ein Mädchen für sich. Ich habe noch nie so einen wechselbaren Charakter kennen gelernt. Daran musste man sich wirklich erstmal drangewöhnen. Storm ist aber einfach echt. Sie sagt immer was sie denkt und nimmt kein Blatt vor dem Mund. Das finde ich wirklich sympathisch. Auch finde ich sie so stark, trotz allem was sie im Leben durchhat, steht sie wieder auf. Versucht immer zu helfen ohne eine Gegenleistung zu erwarten.

Wenn man beide Protagonisten mal so betrachtet, sind sie gar nicht mehr so unterschiedlich, wie es zunächst scheint.

Schreibstil

Der Schreibstil hat mich einfach total umgehauen, so tiefgründig und bewegend. Aber dennoch den Jugendstil beibehalten, sodass man sich wirklich mit den Protagonisten identifizieren konnte. Das ist mir sehr positiv aufgefallen.

Das Buch ist aus der Sicht von Floyd geschrieben, das hatte ich zuvor noch nicht so oft. Erstmal aus der Sicht eines männlichen Protagonisten und dann noch aus der Sicht des mutmaßlichen Täters. Total spannend aus so einer Perspektive zu lesen. Obwohl es aus Floyds Sicht geschrieben wurde, lernen wir ebenfalls Storm intensiv kennen.

Ende

Was war das bitte für ein Ende, WOW. Ich komme da immer noch nicht drauf klar. Ich habe Daniela gleichzeitig gehasst und geliebt. Gehasst ausgerechnet so ein Ende zu schreiben, das die Geschichte mitten drin endet und geliebt, so eine unglaublich berührende und tolle Geschichte zu schreiben. Und jetzt will ich unbedingt wissen wie das Buch weitergeht.

Fazit

Dieses Buch hat mich einfach schon von der ersten Seite an überzeugt. Ich hatte schon lange kein Buch mehr das mich so beeindruckt, so nachdenklich zurückgelassen und meine Weltanschauung so verändert hat. So spannend und fesselnd, gleichzeitig aber auch so berührend und bewegend. Ehrlich und hautnah. Dieses Buch ging wirklich unter die Haut.

Ich finde es bedarf auch sehr viel Mut ein Buch zu schreiben, das so schwerwiegende Themen behandelt. Über sexuelle Handlungen, häusliche Gewalt, Depressionen, Suizid und einige weitere schwierige Themen. Mir ist wirklich erst jetzt so richtig aufgefallen, das über so was kaum gesprochen wird, fast wie Tabu Themen. Daher ziehe ich wirklich meinen Hut vor Daniela, dass sie den „Sprung in das kalte Wasser“ gewagt hat. Dieses Buch hat es einfach verdient gehört/gelesen zu werden.

Abschließend kann ich einfach sagen: Spannende Geschichte, Tolle Protagonisten, Hammer Schreibstil, was will man mehr. Ein absolutes Jahreshighlight.

Ich freue mich schon so sehr darauf „Fuck you, Hope“ zu lesen. Der zweite Teil dieser Reihe. Ich kann es kaum erwarten. Ich muss einfach wissen wie es weitergeht. Ich brauche Band 2, ich atme für Band 2, ich lebe für Band 2.

Bewertung 5/5 Sterne