Rezension

Jetzt hat es Tradition: Sarah Morgans Weihnachtsromane begeistern mich jedes Jahr!

Das Fest der Weihnachtsschwestern -

Das Fest der Weihnachtsschwestern
von Sarah Morgan

Bewertet mit 5 Sternen

》INHALT:

Als sich das Jahr langsam dem Ende zuneigt freuen sich die Schwestern Samantha und Ella auf das traditionelle, gemeinsame Weihnachtsfest. Doch dieses Jahr scheint alles außer Kontrolle zu geraten: Ihre Mutter Gayle, mit der es vor Jahren einen folgenreichen Streit gab und die sie seither nur durch ihre erfolgreichen Selbsthilfe-Bücher kennen, will mitfeiern! Scheinbar hat sie sich in den Kopf gesetzt doch eine Rolle im Leben ihrer Töchter zu spielen und wie es (un)glückliche Umstände wollen, verschlägt es die Familie und all ihre Geheimnisse dazu in das winterliche Schottland…

 

》EIGENE MEINUNG:

Mittlerweile ist es bei mir schon Tradition, dass ich mich jedes Jahr ganz besonders auf das neue Weihnachtsbuch aus der Feder von Sarah Morgan freue. Zwar sind die Cover immer weihnachtlich, jedoch für mich in ihrem Stil nicht allzu attraktiv gestaltet. Aber ich fiebere ja auch vor allem dem Inhalt entgegen von dem ich bisher nie enttäuscht, sondern sogar stets noch überrascht wurde! So auch hier, denn man könnte denken, schon durch den Klappentext ist ersichtlich worum es geht. Aber da ist so viel mehr! Mehr Tiefe, mehr Geheimnisse, mehr Handlungsstränge, mehr Gefühle, mehr Atmosphäre und so weiter.

Wir starten in die Geschichte – für mich unerwartet– aus der Sicht von Gayle, also der Mutter. Wie lernen sie an einem typischen Tag in ihrem Leben kennen, der dann in etwas ganz anderes umschlägt: Einen Wendepunkt. Erst nach und nach wird man sie verstehen lernen… Anschließend treten wir nacheinander in die sehr unterschiedlichen Leben von Samantha und Ella, hinter denen so viel mehr steckt als ein Klappentext andeuten kann. In den 5 Jahren seit dem letzten Treffen mit ihrer Mutter ist viel geschehen und auch Schwestern sagen sich nicht alles… Hinzu kommen einige Nebencharaktere und die Familie, bei der sie in Schottland wohnen werden. Insgesamt bleiben dabei einige sehr blass und beinahe unnötig, andere haben jedoch auch großen Anteil an der Erzählung und bereichern diese. Vor allem ein Mann, der in das Leben einer Schwester tritt und dazu möchte ich nur sagen: Endlich mal wieder ein „echter Kerl“ und dabei meine ich, dass er Brille trägt, kein super Sportler ist, auch kein Musik-Star, dafür etwas schusselig,…

Das Ambiente in Schottland ist einfach traumhaft und sehr bildlich beschrieben. Am liebsten würde man selbst einmal einige Tage dort verbringen und miterleben. Vielleicht nicht so tiefgehend wie es den Protagonisten hier ergeht, denn vorrangig ist dies für mich ein Familien-Roman. Es geht um Geheimnisse, Gefühle, unterschiedliche Charaktere, die Vergangenheit, Verständnis ebenso wie Unverständnis, Vertrauen/Misstrauen, Hoffnung, Fehler, eigene Ansprüche, Schuldgefühle, Verzeihen, Elternsein uvm. Die Liebegeschichte kommt eigentlich nur als Bonus dazu und nimmt dabei am Schluss des Buches ein überraschend anderes Ende, als so oft zuvor gelesen.

Die beschriebenen Gefühle sind stets sehr eindringlich und (manchmal erst mit mehr Wissen) nachvollvollziehbar – egal wie nah der Charakter einem selbst steht oder mit den eigenen Erfahrungen, Alter o. ä. vergleichbar ist. Dafür sorgt auch der einnehmende und flüssige Schreibstil. Es wechseln sich die Perspektiven der drei Frauen ab. Im Buch finden sich kleinere erotische Szenen, die aber nicht zu ausführlich und eher im Hintergrund bleiben.

 

 

》FAZIT:

Für weihnachtliche Romane ist Sarah Morgan mittlerweile ungeschlagen meine Lieblingsautorin. Auch dieser Roman begeistert wieder mit einer tollen Familiengeschichte, Mutter-Tochter-Beziehungen, Atmosphäre, Liebe, Wärme und seinen Charakteren.