Rezension

Turbulente Familienweihnacht in den schottischen Highlands

Das Fest der Weihnachtsschwestern -

Das Fest der Weihnachtsschwestern
von Sarah Morgan

Bewertet mit 4.5 Sternen

Wahrscheinlich gibt es keine andere Jahreszeit, die durch so viele Traditionen geprägt ist, wie die Weihnachtszeit. Für mich bedeutet dies Adventskalender basteln, Plätzchen backen und ganz viele kitschige Weihnachtsromane lesen. Da ist auch jedes Jahr ein Roman von Sarah Morgan dabei, weil sie es eigentlich immer perfekt schafft die weihnachtliche Atmosphäre in ihren Geschichten einzufangen.

Mit ihrem Weihnachtsroman erzählt die Autorin dieses Jahr nicht nur die Geschichte einer Frau, sondern eigentlich direkt drei bezaubernde Geschichten. Ähnlich war es bereits in „Eine Weihnachtshochzeit im Schnee“. Auch hier wurde die Handlung aus mehreren Sichten erzählt und so auch mehrere Hintergrundgeschichten eingebaut. In „Das Fest der Weihnachtsschwestern“ geht es nun um eine Mutter, Gayle, die es in ihrem Leben nicht immer leicht hatte. Bei dem Versuch ihren zwei Töchtern, Elle und Samantha, ein gutes Leben zu ermöglichen, hat sie sich zu sehr auf ihren Beruf konzentriert und somit viel zu wenig Zeit für ihre Töchter gehabt. Dieses Weihnachten möchte sie versuchen wieder eine Beziehung zu ihren Töchtern, die mittlerweile eigene Leben führen und teilweise sogar eigene Familie haben, aufbauen.

Im Vordergrund dieses Romans steht eindeutig die Beziehung der Mutter zu den Töchtern. Es gibt zwar auch eine kleine Liebesgeschichte, aber die ist dieses Mal nicht das primäre Ziel der Erzählung. Durch das Familiendrama rückt auch die weihnachtliche Stimmung ein kleines bisschen in den Hintergrund, wobei dies die Beschreibungen der Highlands schon fast wieder wett machen. Ich konnte mir gut einen nächtlichen Schneespaziergang mit ungetrübtem Blick auf die Sterne oder eine Fahrt mit dem Rentierschlitten vorstellen.

Besonders hat mir hier der Charakter von Gayle gefallen. Zunächst wird sie als richtiger Drache vorgestellt und ich konnte erst einmal nur das Verhalten ihrer Töchter verstehen. Aber nach und nach bekommt der Leser immer mehr Informationen zu Gayles Vergangenheit und lernt sie besser zu verstehen. Ich musste mich schlussendlich fragen, ob ich in ihrer Situation nicht auch so gehandelt hätte. Es macht noch einmal deutlich, dass der aller schwierigste Job der Welt, der Job eines Elternteils ist. Egal wie viele Gedanken man sich macht, man wird rückblickend wohl nicht mehr alle Entscheidungen gut finden und häufig an sich Zweifeln. Da finde ich es beruhigend, dass auch die Mütter in Büchern nicht immer perfekt sind und genauso viele Fehler machen.

Auch wenn bei diesem Weihnachtsroman der Fokus etwas mehr auf den familiären Beziehungen und etwas weniger auf der Vorweihnachtszeit lag, hat mich dieses Buch schon etwas in Weihnachtsstimmung gebracht. Ich mochte die Atmosphäre in den schottischen Highlands und vor allem auch die Charakterdarstellung.